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Menschen kommen täglich mit über 8000 (!) chemischen Verbindungen in Kontakt, die auf unsere Gesundheit Einfluss nehmen können. So gibt es ca. 30 Mio. Allergiker (Tendenz steigend).  Hauptursache lt. Experten: die zunehmende Umweltbelastung.*) Schadstoffe machen nun mal vor der menschlichen Gesundheit nicht halt! Auf etwa 5% der EU-Bevölkerung wird die Häufigkeit umwelt-medizinischer Erkrankungen geschätzt. Einer von 200 Bürgern ist von einer so starken Chemikalien-Empfindlichkeit betroffen, dass er täglich Symptome hat, erläuterte Dr. Bartram 2011.**) Aufgrund der unzureichenden Informationslage bleibt MCS oft unerkannt. 

Umweltfaktoren als Krankmacher

Allgemein

Giftstoffe im Wasser, Chemieabfälle, Strahlen oder Luftverschmutzung: Millionen Menschen sterben nach Angaben der WHO jedes Jahr an Krankheiten, die durch Umweltbelastungen ausgelöst werden. Lt. der Studie (2016) spielen Umweltbelastungen bei mehr als 100 Krankheiten eine Rolle. *)

verlinkte Quellen  und weiterführende Informationen:
*) Welt online (17.03.2016) „Millionen Tote durch Umweltverschmutzung“

Alarmierende Presseberichte: Mikroplastik im Körper [1], Glyphosat im Urin [2], gesundheits-schädliche Alltags-Chemikalien im Blut [3] und 109 Industriechemikalien im Blut Neugeborener [4]. Man schätzt, dass z. Zt. über 7 Mio. chem. Verbindungen existieren und dass jedes Jahr mehr als 25.000 neue Stoffe dazukommen. Über 50.000 davon befinden sich im täglichen Gebrauch, so die Spezialklinik Neukirchen in ihren Informationen über Umwelterkrankungen. „Jeder Mensch kommt täglich mit einer Flut von chemischen Stoffen in Berührung, die potenziell Krankheiten auslösen können.“[5]

„Trotz Schmerzen ist keine Ursache zu finden, so geht es nicht wenigen Menschen. Betroffene könnten unter Umweltkrankheiten leiden, eine Behandlung der Symptome verbessert kaum ihre Lebensqualität. Die Krankheiten führen zu vielen diffusen Beschwerden und können nur schwer einem bestimmten Krankheitsbild zugeordnet werden.“*)
„Umweltmedizin setzt sich mit Erkrankungen auseinander, die durch physikalische, biologische und chemische Faktoren verursacht werden, zum Beispiel aufgrund von Umweltverschmutzung (innerhalb und außerhalb von Gebäuden), Ernährung, Staub (möglicherweise belastet mit Giften, Schimmel, Pestiziden) und anderen Chemikalien im Wasser, in der Erde oder in der Luft, sowie Lärm, ionisierender und nichtionisierender Strahlung und elektromagnetischer Felder. Umwelterkrankungen sind das Ergebnis komplexer Wechselwirkungen zwischen einer Vielzahl verschiedener Belastungen, die in niedriger Dosis über lange Zeit einwirken, und der individuellen Empfänglichkeit (Suszeptibilität) der Menschen, die bestimmt wird durch ihre Genetik und durch Fehlfunktionen des Immunsystems, des endokrinen Systems und des Enzymsystems.“ **)

Stressflut durch vielfältige Umweltreize der modernen Welt
Foto: Pitiya Phinjongsakundit,THA©123RF.com

Wenn Chemikalien krank machen

Gemeinsam mit Experten aus den Bereichen Toxikologie, Endokrinologie, Politik und der Zivilgesellschaft diskutierten die Veranstalter in einem Online-Talk am 25.1.2023 : Wie können wir uns und unsere Umwelt besser vor hormonaktiven Chemikalien schützen? 

  • Dr. Bettina Hoffmann | Politischer Blick auf das Problem hormonaktiver Substanzen
  • Dr. Marike Kolossa-Gehring | Umweltbundesamt (UBA) | Leitung Fachgebiet Toxikologie | Gesundheitsbezogene Umweltbeobachtung: Wie stark sind wir durch EDCs belastet?
  • Prof. Dr. Josef Köhrle | European Endocrine Society: Besondere Risiken von EDCs aus endokrinologischer Sicht
  • WECF, HejSupport und PAN Germany | Einordnung der EDC-Problematik aus NGO-Sicht

Hier geht es zum Video-Mitschnitt und den Präsentationsunterlagen: https://www.wecf.org/de/hormonaktive-chemikalien-stoppen/ 

Ergänzende Informationen finden Sie auch auf unserer Seite zu konkreten „Schadstoffen“

Gebäude

Heutzutage ist der Innenraum zum typischen Aufenthaltsort des modernen Menschen geworden; oft werden hier bis zu 90 Prozent der Zeit verbracht. Pro Tag atmet ein Erwachsener durchschnittlich etwa 20 Kubikmeter Luft ein und aus. Dieses Luftvolumen entspricht einer Masse von ca. 25 Kilogramm, sie übersteigt damit bei weitem die Masse an pro Tag verzehrten Lebensmitteln und Trinkwasser. Während Lebensmittel und Wasser sorgsam ausgewählt werden können, ist dies bei der Luft in der Regel nicht möglich. Grund genug, der Qualität der Innenraumluft Aufmerksamkeit zu schenken. Quelle und weiterführende Informationen: https://www.allum.de/stoffe-und-ausloeser/schadstoffe-der-innenraumluft/

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Schimmelpilzbelastungen

Feuchtigkeit und Schimmel treten in europäischen Ländern in jedem vierten bis fünften Haushalt auf. Sie reichen von kleinen Schimmelflecken bis hin zu häufig beschlagenen Fensterscheiben, grossflächigem Schimmelbewuchs und Stockflecken in verschiedenen Räumen. Mit dem Ausmass der Verschimmlung nehmen auch die Gesundheitsrisiken zu. Neben häufigen Reizungen von Augen, Haut und Atemwegen, treten auch Allergien auf. Atemwegsreizungen können sich mit der Zeit zu einer chronischen Bronchitis (Husten) und zu Asthma weiter entwickeln.  Nicht zuletzt stehen Schimmelbelastungen im Verdacht, Wegbereiter für Erkältungen zu sein. Leiden Personen unter bestimmten Vorerkrankungen wie Cystischer Fibrose, chronischem Asthma oder ist ihr Immunsystem wie bei Transplantations-, AIDS- und Krebspatienten geschwächt, sind Schimmelpilze für die Betroffenen hoch riskant. [1]

Teilweise bleibt Schimmel in Wohnräumen und der Bausubstanz lange unerkannt, dennoch befinden sich die Schimmelsporen bereits in der Raumluft. Die Sporen, die gefährliche Enzyme bilden, gelangen über die Atmung und die Haut in den menschlichen Körper. Schimmelpilz-belastung in Wohnräumen, wie zum Beispiel schwarzer Schimmelpilz, sind generell gesundheitsgefährdend, jedoch in unterschiedlichem Maße (Nachweis von Schimmelsporen). Die gebildeten Giftstoffe, sogenannte Mykotoxine, können eine Vielzahl an Krankheiten auslösen. Meist handelt es sich um Atemwegsprobleme oder allergische Reaktionen, einige Schimmelpilzarten stehen jedoch im Verdacht, Krebs zu verursachen oder können zu schweren Organschäden bis hin zum Tod führen (u.a. Schwarzer Schimmelpilz).[5]

Wenn die Konzentration der Schimmelsporen im Wohnraum ein bestimmtes Maß überschreitet, kann dieser Schimmel im Haus zu gesundheitlichen Problemen führen. Die Ursache ist immer eine erhöhte Feuchtigkeit, der Schaden ist nicht immer sichtbar. Viele Menschen sind der Annahme, dass nur sichtbarer und vor allem optisch fieser schwarzer Schimmel eine Gefahr für die Gesundheit ist. Doch auch bei unsichtbarem Schimmel entstehen typische Krankheitssymptome wie vermehrte Atemwegserkrankungen und Reizungen.

„Auch unsichtbare und abgestorbene Mikroorganismen können den Menschen krankmachen!“

Schuld daran ist die toxische Wirkung auf den menschlichen Organismus, der dadurch vergiftet wird. [3]

Mögliche Symptome [5]

  • Allergische Reaktionen
  • Atemwegsbeschwerden, Asthma, Bronchitis
  • Halskratzen, Heiserkeit, Husten
  • Bauchschmerzen, Übelkeit, Verdauungsprobleme
  • Kopfschmerzen, Migräne
  • Erschöpfungszustände, Müdigkeit, Schlaflosigkeit
  • Brennende, gerötete Augen
  • Hautausschlag, Ekzeme, Rötungen
  • Pilzerkrankungen mit ungeklärtem Hintergrund
  • Lungen- und Herzkrankheiten
  • Infektionskrankheiten

Schimmelpilzbedingte MCS: auch dieser Aspekt wird in einem umfassenden MCS-Artikel in der Fachzeitschrift umwelt-medizin-gesellschaft 3-2024 beleuchtet. Hier (verlinkt) können Sie kostenlos darauf zugreifen.

Bedrohung der Gesundheit durch Feuchtigkeit [2]

Die Auswirkungen der Schimmelpilze in Gebäuden sind für Menschen mit Immunschwäche, Infektionen wie COVID und höherem Alter beträchtlich. Schlechte Innenraumluftqualität ist verbunden mit

  • Asthma
  • COPD
  • Lungenkarzinom
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Schlaganfall

Exposition gegenüber Feuchtigkeit und Schimmel löste selbst bei Krankenhausmitarbeitern Symptome aus

  • der Atemwege (bis hin zu Asthma)
  • des zentralen und des peripheren Nervensystems
  • Arrhythmien
  • muskuloskelettale Beschwerden
  • Brain fog
  • MCS
  • Larynxerkrankungen
  • Rhinosinusitis 

Die Feststellung des Dampness and Mold Hypersensitivity Syndromes (DMHS/ Feuchtigkeits- und Schimmelpilz-Überempfindlichkeits-Syndrom) basiert auf fünf Kriterien: [2]

1. Schimmelexposition in einem Gebäude mit Wasserschaden
2. Gehäuftes Auftreten von typischen Infektionen
3. Sick building syndrome (SBS)
4. Multiple chemical sensitivity (MCS)
5. Geruchsstörungen (scent sensitivity)

-> Mehr zu Schimmelpilzbelastungen finden Sie auch hier (verlinkt) auf unserer Webseite „Schadstoffe“

DMHS als Überbegriff für viele chronische Krankheiten

Gegenwärtig gibt es ein umfangreiches Wissen über viele Aspekte schimmelpilzbedingter Krankheiten, aber das Feuchtigkeits- und Schimmelpilz-Überempfindlichkeitssyndrom (DMHS) ist eine umfassendere Definition als schimmelpilzbedingte Krankheiten. Es umfasst scheinbar nicht zusammenhängende Folgeerscheinungen, die jedoch alle durch eine Exposition gegenüber feuchtigkeitsbedingten Umweltschäden beeinflusst werden. Bei exponierten Personen treten diese Krankheiten weit häufiger auf als rein zufällig. DMHS steht bis zu einem gewissen Grad in Zusammenhang mit Umwelt-unverträglichkeiten, wie z. B. der MCS und der elektromagnetischen Sensibilität (EMS).[4]

(Verlinkte) Quellen:
[1] Bundesamt für Gesundheit, CH, Feuchtigkeitsprobleme und Schimmel 
[2] Bayer. Ärzteblatt 08.2023 „Bedrohung der Gesundheit durch Feuchtigkeit“
[3] https://www.isotec.de/ueber-uns/aktuelles/schimmel-in-der-raumluft-wird-oft-unterschaetzt
[4] Tamara Tuuminen, Kirsi Vaali, Ville Valtonen, Dampness and Mold Hypersensitivity Syndrome as an Umbrella for Many Chronic Diseases—The Clinician’s Point of View, Editor(s): Jerome Nriagu, Encyclopedia of Environmental Health (Second Edition),Elsevier, 2019,Pages 1-9,ISBN 9780444639523, https://doi.org/10.1016/B978-0-12-409548-9.11454-X
[5] https://www.inventer.de/wissen/luftqualitaet-gesundheit/schimmel-in-der-wohnung/gesundheitsschaeden-durch-schimmel/

Smartmeter / Smartzähler

Mit der Einführung der elektronischen Stromzähler (Smart Meter) und neuerdings auch der smarten funkenden Wasserzähler soll eine neue Quelle von gesundheits-gefährdenden elektronischen Einrichtungen in alle Haushalte eingebaut werden.  Es wird von Seiten der Österreichischen Ärztekammer mit Nachdruck darauf aufmerksam gemacht, dass mit der flächendeckenden Einführung der „Intelligenten Stromzähler“ und etwa deren Anbindung mittels Powerline Communication (PLC) die Belastung der Bevölkerung durch elektrische bzw. magnetische Felder im Zwischenfrequenzbereich (Kilohertz-Bereich) massiv ansteigen würde.  Die zu erwartenden gesundheitlichen Folgen wären eine Zunahme von Symptomen und Krankheiten, die in die Gruppe der sog. Multisystemerkrankungen fallen. 

Diese Erkrankung zeichnet sich dadurch aus, dass mehrere Organe bzw. funktionelle Systeme gleichzeitig und in Wechselwirkung betroffen sind. Die Folgen sind dabei unter anderem eine erhöhte Stressbelastung der Menschen. Diese kann je nach individueller Ausgangslage und Expositionshöhe zu einem erhöhten Risiko für Erschöpfung (Stichwort burnout), Lernproblemen, Depressionen und Krebserkrankungen führen. [1]

Überall auf der Welt, wo der elektronische Überwachungszähler Smart Meter eingebaut wird, protestieren die Menschen dagegen – vielfach wegen der Gesundheitsgefahren. Eine Studie aus Australien zeigt auf, dass es durch Smart Meter zu signifikanten Beschwerden kommen kann wie [1]

  • Schlafstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Auftreten von Tinnitus

„Wenn der Einbau intelligenter Stromzähler auch bei Kleinstverbrauchern ab 2025 zulässig ist und ab 2028 die Messstellenbetreiber sogar verpflichtet sind, die Zähler stufenweise bis spätestens 2032 einzubauen, könnte dies zur Folge haben, dass ein kleinerer Teil der Bevölkerung, nämlich sogenannte elektrosensible Mitmenschen (ca. 7 % der Bevölkerung fühlen sich so) kaum mehr in ihren Wohnungen leben können“. [2]

In offenen Briefen an die Verantwortlichen wurde daher beantragt, im Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende eine Textergänzung vorzunehmen.[2]

-> Mehr zu SMARTmetern siehe auch hier (verlinkt)

  • Bis zum Jahr 2032 müssen in allen Haushalten in Deutschland gesetzlich verpflichtend digitale Stromzähler eingebaut werden.
  • Welche Haushalte einen  moderne Messeinrichtung mME erhalten und welche ein  intelligentes Messsystem iMsys ist abhängig vom jeweiligen Durchschnittsverbrauch.
  • Der Wechsel ist mit jährlichen Kosten für den Verbraucher verbunden. Die Höhe bemisst sich bei iMsys ebenfalls am durchschnittlichen Jahresstromverbrauch.

Das Wichtigste im Überblick finden Sie z.B. hier (verlinkt):

https://www.evo-energie.de/blog-oberhausen/detail/digitaler-stromzaehler-die-wichtigsten-fragen

 

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WINDKRAFT-Anlagen

Die Windenergie ist ein wichtiger Baustein im Zuge der Energiewende und Bemühen um Klimaschutz. Die ersten in Deutschland installierten Anlagen waren rund 100 Meter hoch, inzwischen sind es bis zu 200 Meter.  Moderne Windenergieanlagen sind also schon aus der Ferne gut sichtbar.[1] Doch sie brauchen Platz, denn die Menge der Windräder schwächt den Wind.[2] Und es gibt begründete Vorbehalte: Aspekte des Natur-, Arten-, Klima- und Gesundheitsschutzes sollten nicht vernachlässigt werden.[1]

Infraschall - der unhörbare Lärm

Werden Töne so tief, dass sie für das Ohr nicht mehr hörbar sind, spricht man von Infraschall. I.d.R.  ist dies ab einer Frequenz von unter 20 Hertz (Hz) der Fall. Das Phänomen kann natürlichen Ursprungs sein, z.B. durch Erdbeben oder Gewittergrollen. Allerdings ist dieser Infraschall nicht gepulst, d.h. es kommt hier nicht zu regelmäßigen Frequenzspitzen. Anders als bei technischen Quellen wie z. B. Windkraftanlagen. Die Pulsung entsteht hier durch das Vorbeistreifen des Windrades am Mast wodurch große Luftdruckänderungen ver-ursacht werden. Durch den Ausbau von Windkraftanlagen im Zuge der Energiewende nimmt auch diese Belastung zu, die immer mehr Menschen Probleme bereitet.[1][2]

Schallemission der Windkraft erhöht das Gesundheitsrisiko, so warnen Mediziner und weisen z.B. auf folgende Aspekte hin:

  • Es werden Stresswirkungen von Infraschall auf verschiedenen Ebenen des Organismus gefunden.[1]
  • Von einer drastischen Zunahme kardiovaskulärer Störungen im Umfeld von Windkraftanlagen
    berichtete z.B. schon Dr. Sarah Laurie (AUS) bei der Frühjahrskonferenz der Acoustical Society of America 2015. [2] In Deutschland sorgte eine Arbeitsgruppe der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie der Unimedizin Mainz 2018 für Aufsehen  mit ihren Untersuchungs-ergebnissen über die Beeinträchtigung des Herzmuskels durch Infraschall. [3]

„Eine [weitere] Studie aus Australien hat Schwindelanfälle in Bezug auf den Abstand von Windfarmen untersucht. Es wurden 394 Personen untersucht. Die Zahl der Schwindelanfälle korreliert eindeutig mit der Nähe zu den Windfarmen. Und erst bei einem Abstand von über 5000 m waren alle Probanden schwindelfrei. Die Windräder hatten hier nur eine Höhe von max.129 m.”[4]

Anwohner in der Nähe von Windenergieanlage (WEA) machen Infraschall für zahlreiche gesundheitliche Probleme verantwortlich:

  • Erschöpfung
  • Schlaflosigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Atemnot
  • Depressionen
  • Rhythmusstörungen
  • Übelkeit
  • Tinnitus
  • Schwindel
  • Ohrenschmerzen
  • Seh- und Hörstörungen
  • uvm.

Was Betroffene z.T.  beschreiben, ist ein Pulsieren oder ein Druckgefühl auf dem Trommelfell, auch auf der Brust. Die Wahrnehmung der tiefen Frequenzen geht offenbar vom Hören zum Fühlen über. So spüren viele auch Vibrationen, Erschütterungen oder ein Unsicherheitsgefühl. Immer öfter zeigen Beobachtungen an den unterschiedlichsten Organen, dass es messbare Effekte von Infraschall gibt.[5]

Infraschall hat eine große Reichweite. [3][6]

So ist etwa die Infra-schallstation der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe zur Überwachung von Kernwaffen-Teststopps in der Nähe von Bremen nicht mehr in der Lage, ihren Überwachungsauftrag auszuführen. Die in 4 bis 20 Kilometern wachsende Zahl von Windrädern stören die Messungen.[6]

„Also wird hier klar dokumentiert, dass Infraschall existiert und bis zu mindestens zehn Kilometer messbar ist“,  D. Schmucker [6]

Infraschall wird weder durch Fenster noch durch Mauerwerk gedämpft.[3]

Über die Verwendung von Infraschall in der Waffenindustrie berichtet z.B. der hier verlinkte Pressebericht von Römer J. „Wie Schallwaffen funktionieren“ Spiegel online, 30.09.2017

Die Umweltmedizinerin, Dr. Schmucker, hat eine ausführliche Dokumentation erstellt „Infraschall und Vibroakustisches Syndrom – Altbekannte Phänomene in neuem Zusammenhang.“ Dieses Dokument finden Sie hier (verlinkt) zum Download.

Gesundheitliche Belastungen durch Windräder

Frankreich hat sämtliche Genehmigungen für Windräder aufgehoben. Der Grund: Die Bürger würden in unzumutbarer Weise vom Lärm belästigt. Französische Richter messen den akustischen Beeinträchtigungen der Windräder und dem Gesundheitsschutz der Bürger offensichtlich einen hohen Stellenwert ein. Quelle und weiterführende Informationen: https://www.fischundfleisch.com/jeff/wegen-laermbelaestigung-windraeder-in-frankreich-nicht-mehr-genehmigt-auch-rueckwirkend-85656

Schadwirkungen von Windrädern

Eine Feldforschungsstudie hat eine ganze Palette von Schadwirkungen der Windkraftanlagen aufgedeckt. Aufgrund massiver negativer Auswirkungen wurde auf Kreta die Errichtung weiterer Windräder verhindert. Mehr dazu können Sie hier (verlinkt) nachlesen.

Klimakiller Treibhausgas-Verwendung

Windenergie erzeugt keine direkten klimaschädlichen Emissionen und kann im Zuge der Energiewende erheblich zum Ziel der Treibhausgas-neutralität beitragen. So ein Argument.[1] Doch tatsächlich lauert ein Klimakiller in Windkraft-Anlagen: Schwefelhexafluorid (SF6).[2]

Schwefelhexafluorid (SF6) [3]

  • Gas für Spezialanwendungen
  • hervorragender Isolator, häufig in Umspannanlagen eingesetzt
  • ca. 25.000 Mal so klimaschädlich wie Kohlendioxid (= das höchste Treibhauspotenzial!)
  • verursacht in Deutschland einen menschengemachten Treibhaus-effekt, der dem des innerdeutschen Flugverkehrs entspricht (08.2022)
  • eigentlich fest eingeschlossen, aber es entweicht aus winzigen Lecks
  • weltweit steigt die SF6-Konzentration in der Atmosphäre
  • die SF6-Belastung wächst insbesondere durch den Ausbau von Windkraft und durch den Bau großer Solarparks.
  • Bislang gibt es nur eine Meldepflicht und freiwillige Selbstverpflichtung der Industrie zum Einsatz und Recyling des Stoffes.[2]
  • Für eine ordnungsgemäße Entsorgung ausgedienter Windräder sind die jeweiligen Betreiber verantwortlich (ohne entspr. Kontrolle).[2]
  • Kontrollmessungen belegen, dass die tatsächliche SF6-Belastung gemeldete Emissionsdaten deutlich übersteigt.[2]
  • Die EU will den Einsatz dieses Gases verbieten oder zumindest beschränken, aber das sind bislang nur Bestrebungen.[2]
  • Es gäbe Alternativen für den klimaschädlichen Stoff. Doch wie immer ist es eine Kostenfrage.[4]

MDR Umschau: Warum ein „Klimakiller“ zur Energiewende beitragen soll

(Verlinkte) Quellen:
[1] PlanetWissen „Windenergie“
[2] Michael Houben, MDR Tagesschau „Klimakiller in Windkraftanlagen“ (18.08.2022)
[3] Plusminus „Umweltgift vs. Klimarettung – Warum ausgerechnet ein Klimakiller zur Energiewende eingesetzt wird“ (18.08.2022)
[4] Das Erste, Plusminus „SF6 – Die schlummernde Gefahr in Windrädern“ (17.08.2022)

Auch Wärmepumpen produzieren Infraschall [1] und werden mit dem Treibhausgas SF6 betrieben (Kältemittel) [2]

  • SF6 hat eine äußerst schädliche Wirkung auf das Klima. Darüber hinaus dauert es mehr als 3.000 Jahre, bis sich SF6 in der Atmosphäre abbaut.
  • Trotz seiner Effizienz als Kältemittel hat SF6 eine hohe Treibhaus-wirkung. In Deutschland werden immer noch etwa 70 % der Wärmepumpen mit SF6 betrieben. Die Umstellung auf natürliche Kältemittel wie Propan oder Ammoniak ist im Gange, um die Treibhaus-gasemissionen zu reduzieren. [2]
  • siehe auch hier zu PFAS-Belastungen der Wärmepumpen

EU-Kommission einigt sich auf SF6-Ausstieg in Windkraftanlagen und Wärmepumpen bis 2030

Der SF6-Ausstieg ist nicht nur ein Schlagwort, sondern eine dringend erforderliche Maßnahme. Die Entscheidung darüber, ob dieser Ausstieg sofort erfolgen sollte oder ob längere Übergangsfristen notwendig sind, ist entscheidend, um die richtige Balance zwischen Klimaschutz und wirtschaftlichen Auswirkungen zu finden.“ [2]

Die klassischen Umweltkrankheiten

Klassische Umweltkrankheiten [1][2] im Kurz-Überblick

Eine verheerende chronische Krankheit, die die Patienten nicht nur in der täglichen Routine beeinträchtigt, sondern z. T. auch ihr Überleben gefährdet. Zunehmend weit verbreitet und gekennzeichnet durch unspezifische und wieder-kehrende Symptome verschiedener Organ-systeme, die mit der Exposition gegenüber gängigen Chemikalien einhergehen, auch wenn sie in niedrigen Konzentrationen eingeatmet werden, die für gesunde Menschen i. d. R. harmlos sind [9].

Temporäre oder permanente Beschwerden, die in Verbindung stehen mit Schadstoffen der Innenraumluft („Wohngifte“). Die unspezifischen Symptome lassen nach Verlassen des Gebäudes rasch nach. Bei längerer Exposition können Chronifizierungen entstehen [8] [2] wie z. B.

  • Allergien
  • MCS
  • TPNP

Gekennzeichnet durch ein breites Spektrum von Symptomen, i. d. R. unter Beteiligung des Zentral-nervensystems. Tritt nach längerer Exposition bei elektromagnetischen Feldern (Wohnumgebung oder Arbeits-platz) auf [10]. Personen mit EHS sind nicht in der Lage, sich in der Nähe von Computern, Mobiltelefonen, Leuchtstoffröhren oder medi-zinischen High-Tech-Geräten aufzuhalten [4]. Geht häufig in Kombination mit MCS einher [11].

Anfänglich unspezifische Be-schwerden münden in chronische Muskel-Faser-Schmerzen und Erschöpfungszustände. Manche Ärzte zählen bis zu 100 verschiedene Symptome, von leichten Beschwerden bis hin zu kaum erträglichen Schmerzen und Arbeits-unfähigkeit [6]. Häufige Komorbidität von MCS. [3]

Chron. Fatigue Syndrom (CFS) Myalgische Enzephalomyelitis (ME)

Das Erschöpfungssyndrom ist eine neuroimmunologische Multi- systemerkrankung und ist häufig eine Begleiterkrankung von MCS. Es gibt ausreichende wissenschaftliche Belege dafür, dass es eine reale, physiologische Erkrankung ist mit einer Reihe von biologischen Abweichungen. [1] [7] [3]

Toxische Polyneuropathie (TPNP)

Auslöser von sensiblen, motori-schen oder autonomen Störungen sind neurotoxische Stoffe. Auch bei unbekannter Ursache kann es sich um eine TPNP handeln, wenn die anderen PNP-Arten auf Grund von medizinischen Untersuchungen ausgeschlossen werden konnten. [5] [2]

Toxische Encephalopathie (TE)

Eine durch Gifte bedingte Hirn-schädigung mit den typischen Symptomen u. a. von

  • Lern- und Denkschwierigkeiten
  • Affektlabilität
  • Gedächtnisschwund bis letztlich zur Demenz [12].

Schwierige Lage Umweltkranker - verdeutlicht am Beispiel einiger Artikel

Im September 2021 erschien ein  MCS-Artikel im Magazin forum *) der medizinischen Dienste. Das Magazin informiert über Themen aus Medizin und Gesundheitswesen und richtet sich an wichtige Zielgruppen wie z.B. Krankenkassen, Institutionen und Verbände im Gesundheits-wesen sowie das gesundheitspolitische Umfeld. Die Redakteurin führt in ihrem Artikel u.a. Aussagen aus ihren Interviews mit einer Betroffenen und Dr. Kurt E. Müller an.

MCS hat gravierende Auswirkungen in allen Lebensbereichen. Dr. Gibson ist Professorin der Psychologie und untersucht seit 1992 die Auswirkungen von Umwelt-Sensitivitäten auf das Leben. Sie hat zahlreiche Studien-Erkenntnisse und Artikel publiziert, so z.B. in der UMG 2.2017 „Die stillschweigende Ausgrenzung von Menschen mit Umwelt-Sensibilitäten“.  **)

„Wenn die Umwelt krank macht, … muss die Politik handeln“ : Interview der Umweltrundschau im Juni 2008 mit dem ehemaligen Staatsanwalt und späteren Dozenten für Umweltrecht, Prof. Erich Schöndorf. Der interessante Artikel beginnt mit der berechtigten Frage: „Unsere Eingriffe in die Natur zeigen nicht nur offensichtliche Folgen. Jeder redet von den Lebensrechten sterbender Bienen und kranker Bäume. Was ist mit unseren Menschenrechten?“  Diese Verlinkung führt Sie zum Artikel, publiziert von dialog:funk ***)

Quellen (jeweils oben im Beitrag verlinkt):
*) Magazin „forum“ des Medizinischen Dienstes 3.2021
**) Magazin „umwelt-medizin-gesellschaft“  Ausgabe 30 / 2.2017
***) Onlineartikel von diagnose:funk gem. obiger Verlinkung ins Artikel-Archiv.

Probleme und Lösungsansätze zur aktuellen Situation Umweltkranker

Das RKI veröffentlichte im Bundesgesundheitsblatt 02.2020 eine umfassende Dokumentation zur „Umweltmedizinischen Versorgungssituation von Patientinnen und Patienten in Deutschland“. Nachfolgende einige Auszüge daraus:

Problemstellungen u.a.:

  • Das im Medizin-Studium erlangte Grundwissen reicht im Querschnittsfach „klinische Umweltmedizin“ nicht aus, um eine entsprechende Patienten-Versorgung zu gewährleisten. 
  • Das umweltmedizinische Qualifizierungs-Angebot beschränkt sich auf curriculare Fortbildungen.
  • Reduziertes Interesse von Ärzt(inn)en an der Zusatzqualifikation aufgrund der Rahmenbedingungen.
  • Eine flächendeckende umweltmedizinische Versorgung konnte bis zum heutigen Zeitpunkt nicht realisiert werden.
  • Rückgang qualifizierter Umwelt-Mediziner/innen.
  • Unzureichende Patienten-Versorgung als Folgeerscheinung.
  • Fehlende adäquate Beratung zu umweltmedizinischen Themen.

Erschwerdende Rahmenbedingungen u.a.:

  • Verwaiste Lehrstühle.
  • Die curricularen Fortbildungen zur Umweltmedizin beschränken sich auf wenig Bildungsanbieter.
  • Ausgrenzung umweltmedizinischer Diagnose- und Therapieverfahren aus dem Leistungskatalog der Krankenkassen. 
  • Vernachlässigte Projekte bezgl. umweltmedizinischer Kassenleistungen.
  • Patienten finden nur schwer Zugang zu umweltmedizinischer Versorgung (themenspezifische Informations-Defizite, geringe Bekanntheit).
  • Das Auffinden zuständiger und kompetenter Ansprechpartner gestaltet sich für Patienten schwierig.

Erkenntnisse u. Schlussfolgerungen u.a.:

  • In Deutschland liegt eine medizinische Unter- und Fehlversorgung Umweltkranker vor.
  • Häufig unzureichende Beschwerdeabklärung vor der Zuordnung einer psychischen Diagnose.
  • Erfolglose psychotherapeutische Behandlungen leiten hilfesuchende Patienten wieder zurück in umweltmedizinische Sprechstunden.
  • Chronifizierungen und psychische Folgebelastungen infolge verschleppter umweltmedizinischer Betreuung.
  • Krankengeschichten belegen, dass eine frühzeitige umweltmedizinische Versorgung u.U. maßgeblich zur Verkürzung von Leidenswegen und zur Vermeidung psychischer Folge-Belastungen beigetragen hätte.

Handlungsempfehlungen u.a.:

  • Sicherstellung einer notwendigen und flächendeckenden klinisch-umweltmedizinischen Versorgung.
  • Verankerung der „Klinischen Umweltmedizin“ im Medizinstudium (verbesserte Grundqualifizierung).
  • Entsprechende Zusatzweiterbildung (Aufbauqualifizierung).
  • Adäquate Abrechnungsmöglichkeiten:
    „Aus ärztlicher Sicht sollte die Kostenübernahme für Patient(inn)en mit manifesten Erkrankungen durch die gesetzlichen und privaten Krankenkassen gewährleistet sein und nicht als IGeL-Leistungen zu Lasten der Betroffenen oder gar zu Lasten der umweltmedizinischen Zentren verschoben werden.“

Quelle und weiterführende Informationen: RKI, der hier verlinkte Bericht im Bundesgesundheitsbl 63, 242–250 (2020)

Das Umweltbundesamt veröffentlichte eine  Kurzversion des RKI-Berichtes und fasst hier u.a. zusammen:
Die weltweite Forschung zu Umwelt und Gesundheitsthemen führte zu einem deutlich besseren Erkenntnisstand im Bereich Environmental Public Health. Jedoch ist in Deutschland eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung bei Auftreten von Gesundheitsbeschwerden, welche auf Umwelteinflüsse zurückgeführt werden, nach wie vor nur unzureichend gewährleistet.“

Quelle und weiterführende Informationen: Umweltbundesamt im hier verlinkten Umid 2.2020

 

Auch aus Betroffenen-Perspektive liegt eine umfassende Dokumentation zu Problemen aber auch möglichen Lösungsansätzen für eine bessere (medizinische) Versorgung Umweltkranker vor. Und weil sich umweltassoziierte Erkrankungen auf viele Lebensbereiche auswirken, der Umfang aber für Außenstehende schwer nachvollziebar ist, wurden in die strukturierte Stellungnahme auch ergänzende Themenfelder eingearbeitet wie: Recht, Wohnen, Beruf, Alltag, Sozialleben, bewährte Maßnahmen und internationale Beispiele.
Hier finden Sie das Dokument „Die aktuelle Situation von Personen mit umweltassoziierten Erkrankungen“  zum kostenlosen Download.

Quelle: GENUK e.V. gem. zum Download verlinkter Dokumentenversion

ARIEM - Die neue "Vereinigung für Forschung auf internationaler Ebene im Bereich EHS und MCS"

24. Mai 2022: Die Gründung von A.R.I.E.M (Association for Research at International Level on EHS and MCS)

Heute leiden in Frankreich etwa 3 Millionen Menschen an Elektro-Hypersensibilität (EHS). Die Nationale Agentur für Lebensmittel, Umwelt und Arbeitssicherheit (ANSES) schätzt in ihrer Stellungnahme und ihrem Bericht vom 13. März 2018, dass 5 % der Bevölkerung betroffen sind. Doch überall auf der Welt sind Menschen mit EHS mit erheblichen Schwierigkeiten bei der medizinischen Versorgung konfrontiert, und das Fortbestehen der Symptome kann diese Pathologie nur verschlimmern. Außerdem ist EHS in fast 25 % der Fälle (Quelle ECERI) mit MCS (Multiple Chemical Sensitivity) verbunden. Es ist daher unerlässlich, die medizinische und wissenschaftliche Forschung zu diesen beiden Pathologien – EHS und MCS – auszubauen.

Zu den Gründungsmitgliedern zählen

  • das Europäisches Krebs- und Umweltforschungsinstitut (ECERI), vertreten durch seinen Präsidenten, Prof. Dominique BELPOMME, und durch seinen wissenschaftlichen Direktor, Philippe IRIGARAY (PhD)
  • Phonegate Alert Association, vertreten durch ihren Präsidenten, Dr. Marc ARAZI

Schirmherrschaft

Diese Vereinigung steht unter der Schirmherrschaft eines internationalen wissenschaftlichen Rates, der sich aus hochrangigen Experten zusammensetzt.

Quellen:
Artikel https://phonegatealert.org/en/creation-of-ariem-association
ARIEM Presseinformation (inkl. Kontaktdaten)

Zielsetzungen:

  • Das Hauptziel der neu gegründeten Vereinigung ist es, das Wissen über EHS und MCS durch Forschung auf hohem Niveau zu verbessern.
  • ARIEM wird sich auch dafür einsetzen, die Ärzteschaft und die Behörden über die wachsende Zahl von Patienten, die an diesen Krankheiten leiden, und deren Folgen für ihr persönliches, soziales und berufliches Leben zu informieren.

Beteiligte:

  • Die besten Teams, die sich in Frankreich mit dieser Forschung beschäftigen
  • Internationale Wissenschaftler
    -> Meldungen und Kontaktaufnahmen sind willkommen: ARIEM sucht  die Zusammenarbeit, die Gemeinschaft und die Kooperation mit weiteren internationalen Wissenschaftlern
    (Quelle: SOS-MCS Association Frankreich, 05.08.2022)

Weitere Gesundheitsprobleme durch Umweltfaktoren

Rund 20 % der Krankheits- und Todesfälle in Europa führt die WHO auf Umweltfaktoren zurück. Wenn die Umwelt krank macht, wird der Zusammenhang oft nicht unmittelbar deutlich. Denn häufig kommt es nicht zu einer akuten Beeinträchtigung, sondern zu schleichenden Auswirkungen.

Bild von unknownuserpanama auf Pixabay

So können Schadstoff-gemische und Umwelt-probleme mit vielen gesund-heitlichen Schädigungen in Verbindung stehen, wie z. B. Atemwegsproblemen, Aufmerksamkeits-defizitsstörung (ADHS), Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen, Diabetes, Parkinson, Alzheimer oder Krebs.

Asthma

In Putzmitteln enthaltene Chemikalien können bei langfristiger Exposition chronische Entzündungen in den Atemwegen bewirken und so Asthmasymptome auslösen. Besonders häufig kommt es lt. einer kanadischen Studie zu solchen Symptomen, wenn im Haushalt Raumdüfte verwendet wurden, sei es in fester oder flüssiger Form, als Spray oder für die Steckdose. Duftstoffe sind also möglicherweise entscheidend für das Atemwegsrisiko.[1]

Bei Asthma handelt es sich um eine Erkrankung der Atemwege. Bei 80% der Patienten wird sie durch Allergene ausgelöst. Dies nennt man dann Allergisches Asthma.Immer mehr Menschen leiden lt. Dr. Ionescu unter dieser Erkrankung, die in direktem Zusammenhang mit der steigenden Zahl der Umweltschadstoffe steht. Diese führen zu toxisch-irritativen Reaktionen. [2]

Kommt man im Beruf mit Desinfektionsmitteln in Kontakt, könnte das bereits früh im Berufsleben das Asthmarisiko erhöhen. Darauf deuten Ergebnisse einer Studie hin, die im „Journal of Occupational and Environmental Medicine“ veröffentlicht wurde. Der Zusammenhang war zudem bereits nach dem ersten Jahr der Belastung sichtbar.

Ein beträchtlicher Anteil der allgemeinen Asthma-Fälle steht mit einer Schadstoffbelastung im Beruf in Verbindung. Aktuell sind etwa 400 verschiedene Substanzen und Stoffe bekannt, die das Asthmarisiko erhöhen können. An vorderster Stelle stehen Reinigungsprodukte. Sie enthalten häufig Inhaltsstoffe, die Reizungen und Sensibilisierungen auslösen. [3]

Augen

Netzhaut-Schädigung durch toxisches Licht und durch den Mobilfunk

Seit 2017 sind nur noch Leuchtdioden mit weissem Licht im Handel. Dieses LED-Licht enthält starke, blaue Lichtspektren, welche die Augen schädigen. Nicht nur LED-Birnen für die Innenbeleuchtung strahlen dieses Licht aus, sondern auch Fernsehbildschirme, Computer, digitalen Tablets und Smartphones mit OLED (Organic Light Emitting Dioden) oder AMOLED (Active-Matrix Organic Light Emitting Dioden-Technik). 

In einer Vielzahl wissenschaftlicher Studien wurde eine hohe Toxizität dieser Lichtspektren nachgewiesen, so dass deren Toxizität für die Netzhaut heute wissenschaftlich anerkannt ist. Anerkannt ist auch, dass diese Lichtquellen eine bedeutende Teilursache sind für den grauen Star (Katarakt) und die Makuladegeneration. Besonders gefährlich ist das LED-Licht, wenn man dieses während längerer Zeit betrachtet oder sich darin aufhält, sei es als Beleuchtung im Hause, oder in Bildschirme von Smartphones und Tablets schaut und zwar ganz besonders beim Sehen aus kurzer Distanz

Entwicklungsstörungen und Verhaltensprobleme durch frühe Belastung mit Chemikalien

Mehr als jedes 10. Kind hat heute bereits von Geburt an eine Entwicklungs- und Verhaltensstörung. Neurowissenschaftler schlagen Alarm: Sie warnen vor einer globalen, stillen Pandemie der schleichenden Vergiftung von Kindern durch Umweltchemikalien. Denn die Folgen seien bereits messbar: Eine fortschreitende Verdummung und stetige Zunahme von Verhaltens- und Entwicklungsstörungen bei Kindern und Jugendlichen. In ihrer Studie belegen die Forscher eine hirnschädigende Wirkung für elf Chemikalien, darunter Blei, Mangan, Quecksilber, Fluor- und Chlorverbindungen, sowie mehrere Pestizide und Lösungsmittel. Bisherige Zulassungstests erfassen zwar akute neurotoxische Wirkungen, die Folgen einer schleichenden Belastung im Mutterleib und der frühen Kindheit bleiben aber bisher meist unerkannt.

„Mehr als 200 Chemikalien wurden bereits in Nabelschnurblut nachgewiesen“, erklären die Forscher.

Bereits 2006 belegte eine Überblicksstudie, dass fünf Umweltgifte, darunter

  • Blei
  • Quecksilber
  • Arsen
  • polychorierte Biphenyle
  • das Lösungsmittel Toluol

messbare Auswirkungen auf die Hirnentwicklung von Kindern haben. Dies äußert sich in

  • einem verringerten Hirnvolumen
  • Defiziten in der geistigen Leistung
  • Problemen im Sozialverhalten
  • motorischen Störungen

Mütter, die im Blut und in der Muttermilch vermehrt PCB haben, müssen mit einer verlangsamten Entwicklung ihrer Kinder rechnen. Das ergab eine Untersuchung an der Universität Düsseldorf, die auch in dem Ärzte-Blatt „The Lancet“ erschienen ist. PCB wurde viele Jahre als Weichmacher in Kunststoffen und zur Isolation von elektrischen Bauteilen eingesetzt.Trotz eines Herstellungs- und Verarbeitungsverbots (1989) nehmen Menschen immer noch relativ hohe Mengen über die Nahrung und in geringem Umfang auch über die Luft auf.

Viele Chemikalien, denen wir in unserem Alltag ausgesetzt sind, beeinflussen unseren Körper, indem sie eine ähnliche Wirkung entfalten wie Hormone. Forscher haben untersucht, wie sich Gemische solcher Schadstoffe auf die Gehirnentwicklung ungeborener Kinder auswirken. Ihr Ergebnis: Auch bei Belastungen, die unterhalb der Grenzwerte für jede einzelne Chemikalie liegen, kann die Mischung das Risiko für Probleme wie Sprachentwicklungsstörungen und Autismus erhöhen.

Rückgang des Intelligenzquotienten, Zunahme von Autismus und Verhaltensstörungen: seit rund 20 Jahren wird dieser besorgniserregende Trend beobachtet. Und es liegt nicht an genetischen Faktoren, sondern nachweislich an Alltags-Chemikalien. Dabei spielen vor allem die sog. endokrinen Disruptoren eine bedeutende Rolle. Diese haben eine verheerende toxische Wirkung auf das menschliche Gehirn. Polychlorierte Biphenyle (PCB), die in Flammschutzmitteln und Pestiziden enthalten sind, ähneln den Hormonen der Schilddrüse und werden vom Körper mit diesen verwechselt. Dadurch kommt es zu Entwicklungsstörungen.

ARTE Dokumentation „Hormongifte in Alltagsprodukten – Verlieren wir den Verstand?“ (2017)
Hier auf YouTube noch abrufbar:

Fortpflanzungsstörungen

Bislang wurde vor allem erforscht, welche Dosis eines Schadstoffs über kurze Zeit tödlich wirkt. Dabei kann bereits eine deutlich geringere Belastung zu weitreichenden – wenn auch nicht unmittelbar tödlichen – Schädigungen führen. Langzeitbelastungen wurden bisher relativ wenig untersucht. Dennoch ist der ursächliche Zusammenhang zwischen bestimmten Schadstoffen und Reproduktionsstörungen durch Laboruntersuchungen eindeutig bewiesen

„ In einer Studie an menschlichen Spermien haben Forscher schädliche synergistisch Effekte von Alltagschemikalien festgestellt. Problematisch: Die Einzelstoffe potenzieren ihre schädliche Wirkung gegenseitig“.

Krebs

Der Körper verbraucht viele Ressourcen um gegen Stress und Schadstoffe unserer (alltäglichen) Umwelt anzukämpfen. Das gesundheitliche Risiko, welches von einem Schadstoff ausgeht, steht in engem Zusammenhang mit der individuellen Entgiftungskapazität. Umweltfaktoren spielen also eine große, vielfach unterschätzte Rolle bei der Entstehung von chronischen Entzündungen im Körper. Diese begünstigen wiederum das Entstehen auch von Krebserkrankungen.

Schadstoffe und andere äußere Einflüsse sind für jede 10. Krebserkrankung verantwortlich“,  so ein Bericht der Europäischen Umweltagentur (EUA) 06.2022

In der EU wird jährlich bei 2,7 Mio. Menschen Krebs diagnostiziert. Viele Krebsarten wie z.B. Leukämie, Lungen- oder Hautkrebs stehen mit Umweltbelastungen in Verbindung. Als Ursachen wurden ermittelt: Luftverschmutzung, Passivrauchen, das radioaktive Gas Radon (kann sich in schlecht belüfteten Räumen ansammeln), UV- Strahlung, Asbest sowie andere Schadstoffe und Chemikalien. Z. B. auch solche, die an Arbeitsstätten verwendet und in die Umwelt abgegeben werden, wie z.B. Blei, Arsen, Cadmium, Acrylamid und Pestizide. Die meisten umwelt- und arbeits-bedingten Krebsrisiken könnten laut der EUA durch die Vermeidung von Verschmutzung und veränderte Verhaltensweisen deutlich gesenkt werden.

(Verlinkte) Quelle: ntv-Ticker

Studie findet erhebliche Chemikalienbelastung bei Frauen mit Krebs:  Eindeutiger Zusammenhang zwischen PFAS- und BPA-Belastung und frühem Krebs. Nachfolgend ein Textauszug der Studienveröffentlichung (17.09.23), basierend auf Untersuchungsergebnissen aus Blut- und Urinproben von mehr als 10 000 Personen:

Ein Zeichen dafür, dass die Exposition gegenüber bestimmten endokrin wirksamen Chemikalien bei Brust-, Eierstock-, Haut- und Gebär-mutterkrebs eine Rolle spielen könnte, ist, wie Forscher heraus-gefunden haben, dass Menschen, die an diesen Krebsarten erkrankt sind, deutlich höhere Werte dieser Chemikalien in ihrem Körper aufweisen. Damit ist zwar nicht bewiesen, dass die Exposition gegenüber Chemikalien wie PFAS (Per- und Polyfluoralkylsubstanzen) und Phenolen (einschließlich BPA) zu diesen Krebsdiagnosen geführt hat, aber es ist ein deutliches Zeichen dafür, dass sie eine Rolle spielen könnten und weiter untersucht werden sollten.

„Diese PFAS-Chemikalien scheinen die Hormonfunktion bei Frauen zu stören, was ein denkbarer Mechanismus ist, der die Wahrscheinlichkeit hormonbedingter Krebserkrankungen bei Frauen erhöht“, so Amber Cathey, PhD, Hauptautorin der Studie und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der School of Public Health der Universität Michigan.“Da es sich bei PFAS um Tausende von Chemikalien handelt, besteht eine Möglichkeit zur Verringerung der Exposition darin, dass die [US-Behörde] EPA PFAS als eine Klasse von Chemikalien reguliert und nicht nur eine einzelne.“

Pestizide und Prostatakrebs 
Eine umfangreiche Langzeitstudie aus den USA hat 22 Schädlingsbekämpfungsmittel ausgemacht, die im Zusammenhang mit Prostatakrebs stehen. Einige erhöhen auch das Risiko, an diesem zu sterben. Unter den 3 dafür bereits bekannten Pestiziden ist z. B.  2,4-Dichlorphenoxyessigsäure, das auch in Deutschland zugelassen ist und kann in der EU bis mindestens Ende 2030 eingesetzt werden. Es wurden 19 weitere  Pestizidkandidaten identifiziert, die bisher nicht mit Prostatakrebs in Verbindung gebracht wurden: Herbizide (Unkrautbekämpfungsmittel), Fungizide (Stoffe gegen Pilzbefall),  Insektizide sowie ein Bodenbegasungsmittel. Hier (verlinkt) können Sie mehr dazu nachlesen.

Neurologische Störungen

Pestizide als Ursache neurologischer Erkrankungen

Eine mysteriöse Nervenkrankheit in Kanada (2024) wirft Fragen auf. Berichten zufolge leiden hunderte Einwohner in New Brunswick an rätselhaften neurologischen Störungen: aus dem Nichts auftretender Gedächtnisschwund, Halluzinationen, Muskelkrämpfe, drastischer Gewichtsverlust, Lähmungen sowie Seh- und Sprechstörungen. Die öffentlichen Untersuchungen wurden überraschend eingestellt, doch ein Arzt kämpfte weiter. Er stellte fest, dass sich neue Erkrankungen zu bestimmten Jahreszeiten häuften und zog bei seinen Untersuchungen relevante Umweltfaktoren in Betracht. Darunter auch das verbreitete Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat. Das schockierende  Ergebnis: 90% der Patienten waren mit extrem hohen Pestizidwerten belastet.

Der Wirkstoff ist umstritten – wurde 2023 aber auch auf EU-Ebene für zehn weitere Jahre genehmigt. Studien zufolge kann Glyphosat die Blut-Gehirn-Schranken durchdringen und neurologische Entzündungen hervorrufen, die Alzheimer auslösen können.[3]

Morbus Parkinson

Dessen Häufigkeit hat in vielen Ländern in den letzten Jahrzehnten zuge­nommen, die Ursachen sind jedoch nicht bekannt. Bisherige Studien haben vor allem nach einem Zusammenhang mit Pesti­ziden gesucht, von denen einige neurotoxische Wirkungen haben. Eine US-Wissenschaftlerin vermutet, dass Feinstaub ein möglicher Risikofaktor ist. Dessen ultrafeine Partikel könnten, nachdem sie über die Lungen ins Blut gelangt sind, die Blut-Hirn-Schranke überwinden. Die Schä-digung der Hirnzellen könnte dann durch Schwermetalle wie Arsen und Mangan entstehen, die u U. an den Feinstaubpartikeln gebunden seien. [1]

Auch die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) empfiehlt, bei der Suche nach den Auslösern von neurodegenerativen Alters-erkrankungen wie Morbus Parkinson verstärkt Umweltfaktoren ins Auge zu fassen.

„Seit Jahren nehmen Hinweise zu, dass bei der Entstehung der Parkinson-Krankheit auch Umweltfaktoren, insbeson-dere Schadstoffe oder Umwelttoxine, beteiligt sein können“, Zitat a. d. Jahrestreffen Nov. 23 der Fachgesellschaft. [2]

Pestizide verursachen Parkinson 
Nach 12 Jahren Kampf gilt Parkinson durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln endlich (2024) auch in Deutschland als Berufskrankheit. Frankreich hatte diese Regelung bereits 2012 beschlossen. Und die klare Studienlage weltweit konnte nicht länger ignoriert werden. Quelle und weiterführende Informationen: s. https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/osnabrueck_emsland/Berufskrankheit-bei-Landwirten-Pestizide-verursachen-Parkinson,parkinson198.html

Nachweis chronischer Expositionen mittels Haaranalyse

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Haar- oder Gewebe-Mineralstoffuntersuchung zum Nachweis chronischer Expositionen
Seit Jahrzehnten wird über den diagnostischen Nutzen der Haarmineral-Analyse heftig diskutiert. In der forensischen Toxikologie wird dieser Test zum Nachweis von Drogen und seit langem in der Metall-diagnostik eingesetzt. Moderne Instrumente, die auch für Blut-, Urin- und andere Untersuchungen genutzt werden, garantieren die Messgenauigkeit. In den letzten fünfzig oder mehr Jahren haben Universitäten und Forschungsinstitute, solide Forschungsinformationen zur Haaranalyse bereitgestellt. Bereits 1980 kam ein Bericht der US-Umweltschutzbehörde zu dem Schluss, dass “Haar effektiv für die biologische Überwachung toxischer Metalle wie -Blei, Cadmium, Quecksilber und Arsen – verwendet werden kann”. Hier verlinkt können Sie den kompletten Faktencheck der DGUHT nachlesen.

Literaturhinweise

Ergänzend zu o. g. Quellenverweisen

Einige Fachartikel und -Bücher (keine vollständige Übersicht) sowie Videos finden Sie hier auf unserer Seite „Sonstiges/Medien“

Ergänzende Informationen finden Sie auch auf unserer Seite „Schadstoffe“

Bei allen o.g. Inhalten, Quellenverweisen und ergänzenden Literaturhinweisen handelt es sich um eine unverbindliche Auswahl und keinesfalls um eine vollständige Übersicht!