Umweltkranke und ihre Situationen werden in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Und oft vermissen Betroffene unterstützende Ansprechpartner, Aktionen oder Hinweise. Wenn nicht wir für unsere Belange eintreten, wer dann? Jede Stimme zählt im Bereich der Aufklärung und Mit-wirkung! Immer wieder gibt es Gelegenheiten auf relevante Themen hinzuweisen. Mag sein, dass einige Bemühungen vergeblich sind. Kann aber auch sein, dass einige Saatkörner fruchten. Im Schulterschluss gemeinsam mehr erreichen! Gemeinsam für mehr Unterstützung, Aufklärung und positive Aufmerksamkeit. Hier finden Sie Aktionshinweise, Dokumentationshilfen und Tipps bzgl. Ratgebern.
Hier finden Sie einige Hinweise zu (Datum der letzen Aktualisierung):
Diverse Anlässe (29.08.2023):
Aktionspläne zum Hitze- und Sonnenschutz – offener Brief (29.08.2023)
Unterschriftenaktionen (keine vollständige Übersicht):
Handel mit Embryonen verhindern (21.11.2023)
Kein krebserregendes Titandioxyd mehr in Medikamenten (28.09.2023)
Offizielle Anerkennung von Fluoroquinolone Associated Disability (FQAD) als Erkrankung (28.09.2023)
Anlegen der elektronischen Patientenakte nur mit ausdrücklichem Einverständnis der betroffenen BürgerInnen (28.09.2023)
Appell zur Zulassung des neuen ALS-Medikaments Amx0035 auch in Deutschland und Europa (28.09.2023)
Stop ALS! Das sinnlose Sterben muss beendet werden
Gesundheit statt Profite: Keine Spekulation mit Arztpraxen! (04.03.2023)
NEIN zu Schadstoffen in unserer Natur – REACH Verhandlungen nicht verzögern
Stoppt den Ausverkauf unseres Wassers!
NEIN zu den gefährlichen Fracking-Plänen
Therapiekosten-Zuschuss für unerforschte Krankheiten (ohne bislang nachweislich wirksame Therapie)
MCS-Umweltpass (31.08.2023)
Nicht-Organspender-Ausweis (04.09.2023)
Röntgenpass (31.08.2023)
MCS-Beschwerden-Tagebuch (31.08.2023)
Allergietagebuch (04.09.2023)
Ernährungstagebuch (31.08.2023)
Fatigue-Tagebuch (31.08.2023)
Migränetagebuch (04.09.2023)
Stimmungstagebuch (04.09.2023)
Schreiben: (11.11.2023)
– Duftstofffreie Reinigungsmittel (11.11.2023)
– Elektronische Patientenakte (ePA) Widerspruch (04.09.2023)
– E-Smog-Risiken: wie sag ich`s meinem Nachbarn? (11.11.2023)
AKTIONEN
Aktionspläne zum Hitze- und Sonnenschutz
Hitze- und Sonnenschutz ist wichtig. Auch den Verantwortlichen der Gesundheitspolitik, weswegen entsprechende Aktionspläne vorgesehen sind.[1] Bezüglich angedachter Spender zur kostenlosen Sonnencreme-Versorgung im öffentlichen Raum wird aber vermutlich wieder ein wichtiger Aspekt vernachlässigt: Auch wenn die jeweilige Sonnencreme-Marke als Allergiker freundlich bezeichnet wird, sind mit hoher Wahrscheinlichkeit Duftstoffe bzw. Parfüm enthalten. Dabei reagiert einer nationalen Studie zufolge bereits jeder Fünfte mit (z.T. massiven) physischen Beschwerden auf Duftstoffe.[2]
Laut einer anderen Umfrage, die der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) durchgeführt hat, beeinträchtigen die Beschwerden das Befinden duftstoffsensibler Personen so stark, dass jeder Zweite sogar medizinische Hilfe in Anspruch nehmen musste. Dr. Silvia Pleschka vom DAAB wies in einem Interview ergänzend darauf hin: „Chemikalien wie Duftstoffe nehmen Einfluss auf die Gesundheit der Menschen. Und über Langzeit- und Kombinationseffekte ist viel zu wenig bekannt.“[3]
Obwohl auch der Spitzenverband der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) in seiner Broschüre „Gefahrstoffe im Gesundheitsdienst“ ausdrücklich empfiehlt, zu Reinigungs- und Desinfektionszwecken Produkte ohne Duft- und Konservierungsstoffe zu verwenden,[4] fand dies bereits im Zuge der Pandemiemaßnahmen keine ausreichende Berücksichtigung. Droht nun eine traurige Fortsetzung großflächiger Aktionsmaßnahmen, die wichtige Aspekte des Gesundheitsschutzes vernachlässigt?
Hier einige verlinkte Presseberichte zu angedachten Maßnahmen kostenloser Sonnencreme-Versorgung (keine vollständige Übersicht, unverbindliche Auswahl):
Sonnencreme kostenlos: Norderstedt stellt zehn Spender auf
Gibt es in München bald kostenlos Sonnencreme?
Kostenlose Sonnencreme: Eimsbüttel will Spender aufstellen
Kostenloser UV-Schutz in Neuss
Stuttgarts Grüne fordern kostenlose Abgabe von Sonnencreme
Gratis Sonnencreme für bessere Hautkrebsvorsorge in Barmer Geschäftsstellen
Duftstoffe aus den unterschiedlichsten Konsumgütern reichern sich unter Umständen im Körper an.[5] Aber auch in der Umwelt summiert sich die Belastung durch Duftchemikalien und beeinträchtigt u. a. die Luftqualität in Innenräumen, aber auch im Freien.[6] So ist die Luftverschmutzung durch Duftprodukte und VOCs (flüchtige organische Verbindungen, z. B. aus Sprays und Putzmitteln) zwischenzeitlich genauso hoch wie durch Autoabgase.[7] Parfümierte Konsumgüter sind bereits in den Fokus der US-Regulierungsbehörden gerückt.[6][8] Auch in Deutschland ist diesem Thema unter den Aspekten des Gesundheits- und Umweltschutzes deutlich mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Neben einer besseren Aufklärung der Verbraucher sollten Duftstoffe in öffentlichen Einrichtungen grundsätzlich vermieden und dies ggf. in gesundheits-politischen Aktionsplänen berücksichtigt werden. Inhalation ist der häufigste Expositionsweg, weshalb Luftschadstoffe eine große Bedeutung haben.[9] Gesunde Atemluft ist wichtig. Auch für Menschen, die (luftgetragene) Duftstoffe aus gesundheitlichen Gründen meiden müssen. Hitze- und Sonnenschutz ja – aber ohne gesundheits-gefährdende Stoffe für empfindliche Personen. Auch diese müssen geschützt werden! Es sollte also ggf. eine duftstofffreie Produktwahl getroffen werden. Möchten Sie dazu an verantwortliche Stelle herantreten?
Hier können Sie einen entsprechenden Offenen Brief dazu aufrufen, kostenlos herunterladen und verwenden:
(Verlinkte) Quellen:
[1] BMG „Gesundheitsrisiko Hitze“, siehe https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/hitze.html
[2] Klaschka U., Interview: „Plädoyer für mehr Duftstofffreiheit“ UMG 36 | 2-2023
[3] Pleschka S., Interview: „Gefährdende Duftstoffe als unsichtbare Barrieren“ UMG 35 | 4/2022
[4] DGUV „Gefahrstoffe im Gesundheitsdienst“ siehe (S. 37/41/79)
[5] Artikel Burda, chz/dpa, 30 April 2023 „Betroffene sind oft verzweifelt – Wenn Duftstoffe die Gesundheit belasten“
[6] Steinemann A (2021) „The fragranced products phenomenon: air quality and health, science and policy“ Air Qual Atmos Health 14, 235–243, https://doi.org/10.1007/s11869-020-00928-1
[7] ntv Wissen „Konsum-Produkte verschmutzen die Luft“
[8] CARB California Air Resources Board (2019)
[9] Ovenhausen et al. „Die Rolle der Luftschadstoffe bei neurodegenerativen Erkrankungen und MCS“ UMG 36 | 3-2023
Welttag der Patientensicherheit am 17.09.
Der internationale Tag der Patientensicherheit wurde ins Leben gerufen, nachdem auf der Welt-gesundheitsversammlung 2019 von 194 Ländern der Beschluss gefasst wurde, den Aspekt der Patientensicherheit weltweit zu verbessern und durch Umsetzung entsprechender Maßnahmen zu gewährleisten. Patientensicherheit wird u. a. definiert als das, aus der Patienten-Perspektive bestimmte Maß, in dem das Gesundheitssystem und handelnde Personen: „einen Zustand aufweisen, in dem unerwünschte Ereignisse selten auftreten, Sicherheitsverhalten gefördert wird und Risiken beherrscht werden“ [1].
(Verlinkte) Quellen:
[1] Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. 2020,“ https://www.tag-der-patientensicherheit.de/index.html

Welttag der Patientensicherheit am 17. September 2023:
In diesem Jahr treffen in der Zeitqualität folgende Faktoren zusammen:
Die Problematik der zunehmenden Duftstoffunverträglichkeit, unterlegt mit aktuellen Zahlen, Daten, Fakten und Berichten. Z.B. mit einer repräsentativen Studie (2019), einem publizierten Interview dazu (2023), Ergebnissen einer DAAB-Umfrage (auch Thema eines 2022 veröffentlichen Interviews), u.a. eine bundesweite Artikelserie (2023), einem umfassenden Dossier (inkl. Expertenmeinungen u. Lösungsanssätzen) sowie Internationalen Beispielen und Lösungsansätzen in einer Online-Präsentation.(2023)
Motto 2023: „Patientenengagement zählt – Stimme der Patient*innen stärken! [4]
Viele Menschen (bereits jeder Fünfte in Deutschland!) erleben in Verbindung mit den leider zahlreichen Duftstoffbelastungen physische Beschwerden. [1][2] Das beeinträchtigt u.a. die medizinische Versorgung (Barrierefreiheit, Patienten-sicherheit).[3] Auch wenn die Themen Krankenhausreform und -Transparenzgesetz aktuell vielfach diskutiert werden: Vermutlich wurde dabei noch gar nicht an wichtige Aspekte bezüglich duftstoffsensibler (MCS)Patienten gedacht. Daher wurde anlässlich des Welttages ein Schreiben erstellt, von engagierten Patienten-vertretungen unterstützend unterzeichnet und bundesweit an alle Gesundheits-minister versandt.
Der Offene Brief steht Ihnen hier zur Verfügung:
(Die pdf-Veröffentlichung ist den Initiatorinnen und den auf S. 3 gelisteten Unterstützern vorbehalten. Natürlich sind Hinweise zu dem Offenen Brief auf weiteren Websites – unter Verwendung entsprechender Verlinkungen zu dem Dokument – herzlich willkommen!)
Wie können Sie den Offenen Brief regional nutzen?
Zum Beispiel
- im Rahmen der Aktion für regionale Kontakte mit Kliniken und Praxen
- auch für aktive Ansprachen außerhalb der Aktion bietet der Brief mit seiner Unterzeichner-Liste eine Unterstützung zur Themen-sensibilisierung
Als ergänzende Anlagen würden sich für Praxen z. B. eignen: ein Artikel von Prof. Dr. Schulte-Uebbing „Parfümfreie Praxis – warum?“ sowie ein beispielhafter Praxisaushang. Beides steht zum kostenlosen Download in dem hier verlinkten Dossier zur Verfügung.
Antwortschreiben der Ministerien:
Im Antwortschreiben des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg heißt es u. a.
„Gerne nehmen wir Ihre Informationen zur Thematik der Duftstoffbelastungen in Krankenhäusern auf und werden diese im weiteren Reformprozess in unsere Überlegungen mit einbeziehen“.
Hier (verlinkt) können Sie das vollständige Antwortschreiben einsehen.
(Verlinkte) Quellen:
[1] Steinemann A, Klaschka U (2019): Exposures and effects from fragranced consumer products in Germany. Air Qual Atmos Health 12(12): 1399–1404, https://doi.org/10.1007/s11869-019-00770-0
[2] Klaschka U., Interview „Plädoyer für mehr Duftstofffreiheit“ UMG 36 2-2023, s. oben verlinktes Dossier
[3] Pleschka S., Interview „Gefährdende Duftstoffe als unsichtbare Barrieren, UMG 35 4/2022, s. oben verlinktes Dossier
[4] Welttag der Patientensicherheit https://www.tag-der-patientensicherheit.de/
Welttag der Patientensicherheit am 17. September 2022:
Auch in Deutschland ist die Patientensicherheit ein wichtiges Ziel bei der Weiterentwicklung des Gesundheitswesens. Doch es besteht unverändert ein großer Handlungsbedarf was die Gruppe der MCS-Patienten anbelangt. Diese Kurzpräsentation zeigt einige allgemeine Aspekte zur Patientensicherheit sowie spezielle Faktoren bezüglich der MCS-Patienten.
Motto 2022: „Mach Dich stark für Patientensicherheit – Sichere Medikation“.
Wir haben anlassorientiert eine Kurzpräsentation veröffentlicht. Diese zeigt einige allgemeine Aspekte zur Patientensicherheit sowie spezielle Faktoren bezüglich der MCS-Patienten.
Artikel zum Welttag der Patientensicherheit am 17. September 2020:
Mit freundlicher Genehmigung des UMG-Verlages stellen wir Ihnen (oben verlinkt) diesen Artikel, der auch internationale Beispiele und Lösungs-ansätze aufzeigt, als pdf-Datei zum kostenlosen Download zur Verfügung.
Weitere Elemente des umfassenden Aktionspaketes 2020:
- Überregionale Presseinformation (Versand über GENUK e.V.)
- Vorbereitete Regionale Presseinformation zur lokalen Verwendung für SHGs.
- FAQs zur Pressearbeit.
- Anschreiben an alle Gesundheitsminister (Versand über GENUK e.V.)
- Vorschlag: Homepage-Inhalte zum Aktionstag (deutsch, englisch, französisch)
- Alle Details und Unterlagen dazu wurden hier im Forum „Leben mit MCS“ unter „Mitmachaktion“ eingestellt.
DOKUMENTATIONEN
MCS-Umweltpass
Dieser dient z. B. der Vorlage in Arztpraxen. In diesem Ausweis wird genau erklärt, worauf MCS-Betroffene zu achten haben, bei welchen Substanzen und Umgebungen sie vorsichtig sein sollten. Dies gilt auch für öffentliche Gebäude, Krankenhäuser, Kurkliniken usw. Alle MCS-Kranken haben die Möglichkeit, diesen Ausweis anzufordern. Gültigkeit erhält das Dokument jedoch erst mit einer ärztlichen Unterschrift!
Hier verlinkt gelangen Sie zu weiteren Informationen und Bestellmöglichkeit.
Nicht-Organspender-Ausweis
Mit dem neuen Transplantationsgesetz wird jeder Mitbürger gefragt, ob er ein Organspender ist. Sofern Sie kein Organspender sein wollen, können Sie sich auf der hier verlinkten Internetseite der Patientengewerkschaft einen entsprechenden Ausweis als PDF-Datei ausdrucken und ausgefüllt mit Ihrem Personalausweis mitführen.
Röntgenpass
Seit dem 31.12.2018 sind Kliniken und Arztpraxen, in denen Röntgen-untersuchungen durchgeführt werden, nicht mehr gesetzlich verpflichtet, Röntgenpässe bereit zu halten und anzubieten. Dennoch ist es, auch nach Meinung des Bundesamtes für Strahlenschutz, weiterhin ein wichtiges Instrument, um unnötige Wiederholungs-untersuchungen zu vermeiden und Vergleichs-möglichkeiten mit vorherigen Röntgenbildern zu schaffen. Sie können den bestehenden Röntgenpass nutzen oder ein entsprechendes Formular kostenlos herunterladen. Das Dokument legen Sie dann dem untersuchenden Arzt bzw. der Assistenzkraft ggf. vor, damit die relevanten Daten ergänzt werden. Hier verlinkt finden Sie weitere Informationen und eine Download-Option.
MCS-Beschwerden-Tagebuch
Eine sinnvolle Maßnahme, um etwaigen Beschwerdeauslösern auf die Spur zu kommen (die winken ja leider nicht mit einer Fahne). Oder aber, um sich gezielt auf einen etwaigen Gutachter-Termin vorzubereiten. Um gut gerüstet und gewappnet zu sein: Führen Sie für 2 – 3 Wochen ein Symptom-Tagebuch und händigen Sie dem Gutachter eine Kopie davon aus. Natürlich können Sie auch einzelne Tage mit besonderen Vorkommnissen und Auswirkungen ergänzend aufnehmen.
Tipp: Erstellen Sie eine 1-seitige Kopier-Vorlage („Formular“) für eine strukturierte Dokumentation – das erleichtert Ihnen das tägliche Ausfüllen und dem Gutachter ggf. die Sichtung. Wenn Sie 10 Kopien anfertigen, jeweils doppelseitig bedruckt, haben Sie z.B. schon mal für 20 Tage ein Beschwerde-Tagebuch!
- Fixe Daten können Sie vor dem PC-Ausdruck/vor dem Kopieren vorbefüllen: Überschrift, Name, die häufigsten Symptome (mit Spalte zum Ankreuzen je nach Tagesform)
- Für variable Daten wie jeweiliges Datum, Aktivitäten etc. arbeiten Sie ein entsprechendes Füllfeld ein. Hier ergänzen Sie täglich abends manuell die jeweiligen Daten.
Wird der Gutachter das Tagebuch lesen? Vielleicht nicht unbedingt. Aber es gibt Fälle, in denen trotzdem im Gutachten ausgewiesen wurde „Ein umfassendes Beschwerdentagebuch wurde vorgelegt“. Es kann also nicht schaden – aber viel nützen!
Wir haben ein unverbindliches Muster (Word-Datei) für Sie erstellt:
Vor einem etwaigen Ausdruck können Sie das Formular ändern/ergänzen mit den fixen Daten:
- Ergänzen Sie oben Ihren Namen, Vornamen
Zur Veranschaulichung sind einige Zeilen bereits mit möglichen Symptomen befüllt:
- Passen Sie diese Texte Ihrem Bedarf entsprechend an und ergänzen in weiteren Zeilen IHRE häufigsten Symptome.
- Für seltenere Symptome bzw. solche, die in das Formular nicht fest integriert wurden, können Sie einige Freizeilen belassen/nutzen (für manuelle Ergänzungen im Bedarfsfall)
- Kreuzen Sie abends nur die Symptome an, die tatsächlich aufgetreten sind. Und zwar in der Spalte mit dem entsprechenden Stärkegrad.
- Manche Beschwerden verklingen rascher, andere halten sogar über Tage an. Es wäre also sinnvoll auch dies zu verdeutlichen. Sie könnten dazu 4 unterschiedliche Farbstifte verwenden, um Ihre X-Markierung in der Symptomzeile vorzunehmen. Dazu ist unten eine erklärende Farbskala angeführt. Wenn Sie dieses Vorgehen nicht nutzen möchten: Löschen Sie diese Farbskala vor dem Ausdruck aus dem Dokument. Oder streichen Sie diese Zeile täglich manuell durch (Entwertung).
Der Rest des Musterexemplares ist selbsterklärend. Hier können Sie das beispielhafte Formular aufrufen, herunterladen und nach eigenen Wünschen überarbeiten: Beschwerden-Dokumentation MCS
Weitere Beispiele für hilfreiche Dokumentationen:
Mit der Zielsetzung Muster zu erkennen und daraus Schlüsse für eine bessere Alltagsbewältigung ziehen zu können. Die unverbindlichen Muster dienen Ihnen womöglich als Beispiele für den Entwurf einer eigenen Übersicht oder zu einer themenspezifischen Dokumentation. Über nebenstehende/nachfolgende Verlinkungen gelangen Sie bequem zu einer entsprechenden Anbieter-Seite (sicherlich gibt es noch etliche weitere hilfreiche Tagebücher, die Sie im Internet aufspüren können):
Unverbindliche Musterbriefe
Duftstofffreie Reinigungsmittel
Für die Gesundheit spielen Wasch- und Reinigungsmittel eine wesentliche Rolle. Sie dienen zwar der notwendigen Hygiene, durch ihre Anwendung können jedoch auch gesundheitsschädliche Stoffe wie z. B. allergene Duft- und Konservierungsstoffe in die Innenräume eingebracht werden. Besonders beeinträchtigt werden dadurch Menschen mit gesundheitlichen Vordispositionen. Wer mit diesem Problem zu kämpfen hat und ein Schreiben versenden möchte, das auch mit konkreten Daten und Studienverweisen Argumentationshilfe bietet, findet hier verlinkt ein Muster.
Elektronische Patientenakte (ePA)
Daten, die die körperliche und geistige Gesundheit betreffen, sind extrem sensibel. Doch ab 2025 erhalten alle Versicherten automatisch die elektronische Patientenakte. Es sei denn, es wird ein entsprechender Widerspruch eingelegt. Wer dazu eine Mustervorlage sucht, wird u.a. hier (verlinkt) fündig.
E-Smog-Risiken: wie sag ich`s meinem Nachbarn?
Das leidige Problem der Erklärungen und Diskussionen. Hier (verlinkt) gibt es einen unterstützenden Infobrief zum Ausdrucken.
RATGEBER

EUTB®– Ergänzende unabhängige Teilhabe-Beratung
Die Teilhabe-Beratung gibt es zusätzlich zu anderen Beratungen. Deshalb heißen die Beratungs-Angebote „Ergänzende unabhängige Teilhabe-Beratung“. Das kostenlose Beratungsangebot richtet sich an Menschen mit Behinderungen und deren Angehörige. Im Fokus der Beratungen stehen die individuellen Bedürfnissen und Ressourcen jeder einzelnen Person. Die EUTB®-Berater unterstützen in allen Fragen rund um Rehabilitations- und Teilhabeleistungen.
Typische Beratungsthemen sind z.B.:
- Antragstellung auf Schwerbehinderung
- Teilhabeleistungen in Form eines Persönlichen Budgets
- Teilhabeleistungen zur Jobsicherung
- Unterstützungsmöglichkeiten
- uvm. (allerdings KEINE Rechtsberatungen)
Auf dieser Website erfahren Sie mehr über die EUTB® und ihre Leistungen: https://www.teilhabeberatung.de/artikel/ergaenzende-unabhaengige-teilhabeberatung-eutb
Zu MCS informierte die EUTB® auf der hier verlinkten Webseite. Die Informationen können auch zielgruppenspezifisch ausgewählt werden (oben in der Leiste): Alltagssprache, leichte Sprache oder Gebärdensprache. Die „Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung“ ist schon etlichen Betroffenen eine große Unterstützung gewesen bei Antragsverfahren oder sogar Gutachterterminen.
EUTB®-Beratungsstellen stehen bundesweit zur Verfügung. Hier finden Sie ein Beratungs-Angebot in der Nähe von Ihrem Wohn-Ort: https://www.teilhabeberatung.de/de-ls/beratung/beratungsangebote-der-eutb
(Verlinkte) Quelle: EUTB Website
MCS-verträgliche Kleidung: „Hilfe, ich habe nichts anzuziehen“ – Diese Aussage erreicht im Kreis MCS-Betroffener ganz neue Dimensionen. Denn die vielfältigen Unverträglichkeiten machen auch vor diesen Materialien nicht halt. Doch das Problem beschränkt sich nicht auf den Grundstoff. Weitere Faktoren spielen eine wesentliche Rolle: recyceltes Material mit Schadstoff-belastungen, verwendete Farbstoffe oder Waschmittel, chemische Reinigung oder Chemikalien, die verwendet wurden, den Stoff zu behandeln. Auch, um die Ware z. B. auf dem Transportweg vor Schädlings-befall zu schützen. Und dann sind da noch Umweltbelastungen wie Duftstoffe, die sich immer hartnäckiger an jede Faser in Reichweite klammern.
Menschen mit MCS haben oft Schwierigkeiten damit, neue (manchmal sogar alte) Kleidung zu vertragen. Das Problem kann darin bestehen, die Ausdünstungen der Kleidung einzuatmen, oder durch das Tragen eine Hautreaktion zu erleiden. Die Körperwärme trägt dazu bei, dass sich die Chemikalien der Kleidung in der Luft verteilen. Kleidung kann ein breites Spektrum (subtiler) Ausdünstungen/Ausgasungen abgeben.[1] Einige davon reduzieren sich im Laufe der Zeit, weswegen viele Second-Hand-Produkte vorziehen würden. Allerdings funktioniert das nur, wenn die Wäsche auch „MCS-tauglich“ gepflegt wurde. Das reduziert die Optionen extrem, weswegen ein digitaler Second-Hand-Markplatz für Menschen mit Allergien und MCS geschaffen wurde: „AllergyAds“
Wäsche waschen reicht oft nicht aus, um die Schad-stofflast loszuwerden. Manche Kleidungs-stücke können nur noch mit einer aufwändigen Prozedur von unverträglichen Stoffen befreit werden – wenn überhaupt. [1] Einige Tipps sind auf der (hier verlinkten) US-Internetseite angeführt. Eine unverbindliche Deutsch-Übersetzung können Sie hier abrufen: Schadstoff-Beseitigung aus Kleidung für MCS-Betroffene
Neue Kleidung oder andere Wäschestücke können für Menschen mit Chemikalien- Unverträglichkeiten sehr problematisch sein, da neue Stoffe oft mit Chemikalien versetzt sind, die schwere Reaktionen hervorrufen können. Eine US-Bloggerin zeigt auf ihrer (hier verlinkten) Internetseite aufgrund ihrer praktischen Erfahrung verschiedene Möglichkeiten auf, um Wäschestücke von Schadstoffen zu befreien.[4] Eine unverbindliche Deutsch-Übersetzung können Sie hier abrufen: Wie man neue Kleidung für chemisch empfindliche Menschen geeignet macht
Produkt zur Entfernung Chemikalien und Düften aus Kleidung
Für Menschen, die an MCS oder einer Duftstoffallergie leiden, kann es äußerst schwierig sein, Kleidung und Textilien zu kaufen, die frei von Chemie und Duftstoffen sind. Fast alle Kleidung, Teppiche und andere Textilien werden chemisch behandelt, bevor sie in den Geschäften in die Regale kommen. Die meisten dieser Chemikalien sind auf den Etiketten nicht angegeben. OdorKlenz verweist auf deren „innovatives Produkt“: eine lt. Hersteller giftfreie, sichere und effektive Methode zur Entfernung von Chemikalien und Duftstoffen aus Textilien beim Waschvorgang.[2]
Hier gelangen Sie zur Webseite des Produktanbieters.
Die Rückmeldungen MCS-Betroffener sind sehr unterschiedlich. Wie immer, spielen auch hier die individuellen Unverträglichkeiten eine Rolle: [3]
„Ich habe das flüssige OdorKlenz Liquid getestet: es funktioniert super, besonders bei Naturmaterialien – bei Kleidungsstücken mit elastischen Fasern braucht es etwas länger, ggf. nochmals alles waschen mit dem Spül-programm.“
„Ich vertrage das Mittel leider überhaupt nicht, vermutlich wegen des enthaltenen Titandioxids.“
„Für die Wäsche kann ich es leider auch nicht verwenden. Aber ich habe festgestellt, dass die mit Duftstoffen kontaminierte Waschmaschine für mich dadurch wieder verwendbar wurde.“
Kontaminierte Waschmaschinen und Trockner
Weichspüler mit Duft zählen zu den hartnäckigsten Stoffen, da der Weichspüler einen Überzug über jeder einzelnen Stofffaser bildet und die Chemikalien/Duftstoffe beim Trocknen im Wäschetrockner geradezu in die Kleidung „eingebrannt“ werden können. [2] Beim Versuch hartnäckige Duftstoffe herauszuwaschen mussten einige MCS-Betroffene die Erfahrung machen, dass ihre Waschmaschine leider nachhaltig kontaminiert wurde.[3] Und alle Textilien, die in einer verunreinigten Maschine gewaschen oder getrocknet werden, können schließlich Reste von Chemikalien/Duftstoffen aufnehmen. [2][3]
Dass sich in Waschmaschinen Gerüche bilden können ist bekannt. Und im Internet sind natürlich einige Tipps zu finden, wie diese entfernt werden können. Beispielsweise auf folgenden Seiten:
Waschmaschine reinigen: Welche Hausmittel wirklich helfen
Sauerstoffbleiche verstärkt die Waschkraft und hilft, schlechte Gerüche zu entfernen.
Sauerstoffbleiche besteht aus Natriumpercarbonat. Sie entfernt Flecken und Verfärbungen auf Textilien und Oberflächen. Zudem wirkt das Mittel bleichend, kalk- und fettlösend sowie wasserenthärtend. Oft verwendet wird es deshalb zur Reinigung von Küchenutensilien oder bei der Wäsche. Sauerstoffbleiche ist eine umweltfreundliche Alternative zu vielen chemischen Reinigungsmitteln. Sie ist vollständig biologisch abbaubar und hinterlässt keine für Umwelt oder Gesundheit bedenklichen Rückstände. Hier können Sie den vollständigen Artikel nachlesen:Artikel Fokus online, Marika Zwidl (24.04.23)
(Verlinkte) Quellen:
[1] https://eiwellspring.org/ei/DetoxingClothes.htm
[2]https://odorklenz.eu/de/content/19-parfum
[3] unverbindliche und persönliche Erfahrungsberichte MCS-Betroffener
[4] CHEMICAL FREE among friends https://chemicalfreeaf.com/f/new-clothes
MCS-Patienten-Leitfäden von Dr. Tino Merz
Medizinische Versorgung für MCS-Patienten
Leitfaden für MCS-Patienten, Teil l
MCS und Medizin:
Publikation (verlinkt) in „Arzt und Umwelt“ 11, 2/98
Hier finden Sie so wertvolle Hinweise wie z.B.
- Die Allergie-Testsubstanzen müssen phenol- und glycerinfrei
sein, andernfalls besteht Lebensgefahr bei hochgradig Sensibilisierten. - Autoimmunantikörpertests sollten bei entsprechendem Verdacht durchgeführt werden. Besonders bei Schwermetallbelastungen stehen Autoimmunerkrankungen im Vordergrund.
- Bei Schwerstreaktionen wie Bewußtlosigkeit, Tremor, Hyperaktivtät etwa bei klinischen Provokationstests, sind auch manchmal Mediziner überfordert.
- Notfallhilfe und Umgang mit unvermeidlichen Expositionen.
Expositionsminderung und Vermeidung
Leitfaden für MCS-Patienten, Teil II
MCS und Expositionsvermeidung:
Publikation (verlinkt) in „Arzt und Umwelt“ 11, 3/98
Hier finden Sie weitere Tipps wie z.B.
- Aufspüren von Expositionsquellen
- Nahrungs- und Genussmittel
- Hygiene
- Wohnung
MCS-Überlebensleitfaden
„Prof. Gibson hat ein Buch von solider Wissenschaftlichkeit und mitfühlendem Verständnis über eine Krankheit geschrieben, die beides dringend braucht. Es ist ein sehr lesenswertes Werk, das denjenigen, die von diesem schwierigen und häufig missverstandenen modernen Gesundheits-problem betroffen sind, Inspiration und eine Fülle von sachkundigen Ratschlägen bietet. Es ist eine bemerkenswerte Sache: Ein Buch über MCS von einer Psychologin, die weiß, dass die Krankheit nicht psychisch bedingt ist.“ Lynn Lawson, M. A. [1]
Pamela Reed Gibson ist Professorin der Psychologie an der James-Madison-Universität (JMU) in Harrisonburg, Virginia, USA. Seit 1994 ist sie hier auch Mitglied im Institutionellen Prüfungsausschuss und seit 2013 Co-Vorsitzende des Diversitäts-ausschusses des Fach-bereiches Psychologie. Außerdem ist sie seit 2007 Vorstandsmitglied von „The Chemical Sensitivity Foundation“. Bereits seit 1992 untersucht sie die Auswirkungen von Umwelt-sensitivitäten auf das Leben. Ihre Datenbank-Sammlung umfasst relevante Informationen von mehr als 1400 MCS-Patienten. In zahlreichen Artikeln bezieht sie klar Stellung für die Umweltkranken. 2006 veröffentlichte sie das Buch MCS-Überlebens-leitfaden. Auch wenn sich der Forschungsstand weiter entwickelt hat – viele Inhalte sind noch relevant bzw. hilfreich! [1][2]
Menschen mit MCS stehen dem Leben oft mit sehr wenig medizinischer, staatlicher, sozialer oder finanzieller Unterstützung gegenüber. Folglich kämpfen sie sehr oft allein, um die Rätsel und Probleme einer sich entwickelnden Erkrankung zu lösen. Dieses Buch soll ihnen dabei helfen und enthält Hinweise zum Verständnis der aktuellen Forschung, zum Bereinigen des Haushaltes, zu einer bewussten Ernährung, zur Auswahl von und zum Umgang mit medizinischen Behandlungen, zur Suche nach sozialer und organisatorischer Unterstützung und zur Suche nach Behinderten-unterstützung. Diese zweite Auflage enthält überarbeitete und aktualisierte Informationen, die ihnen helfen, nicht nur zu überleben, sondern trotz ihrer Sensitivitäten glücklich zu leben.[1]
Das englische Original des Buches wird von der Autorin hier kostenlos zum Download angeboten: https://www.mcsresearch.net/take-action
Eine unverbindliche Deutsch-Übersetzung der Kapitel durften wir mit freundlicher Genehmigung der Autorin erstellen. Diese einzelnen Kapitel können Sie hier verlinkt aufrufen.
(Verlinkte) Quellen:
[1] Gibson: Buchcover
[2] Gibson: Beratung von KLIENTEN MIT UMWELTSENSITIVITÄTEN. Informationsbroschüre für Psychotherapeuten
Dr. Jacobs Weg
Der Dr. Jacobs Weg ist nach eigenen Angaben eine Lebens- und Ernährungsweise, die zu nachhaltiger Gesundheit führt und Zivilisationskrankheiten entgegenwirkt. Die Website bietet viele allgemeine Informationen (nicht mcs-spezifisch!) rund um die Ernährung und Gesundheit. Und: Kostenlose Ratgeber zum Download.
Kostenlose Ratgeber zum Download von Dr. Jacobs z.B.
- Bluthochdruck erkennen und natürlich senken
- Die Rolle der Mastzellen bei Impfreaktionen
- Wirksame Maßnahmen gegen Long Covid – MCAS-Fokus
- Hier (verlinkt) finden Sie dieses Online-Angebot
Rotationsdiät
- Bei der Rotationsdiät essen Sie jeweils ein Lebensmittel und nehmen dieses oder ein anderes Lebensmittel aus der gleichen Familie nur einmal alle vier Tage zu sich.
- Der Grundgedanke hinter der Lebensmittelrotation ist, dass Sie aufgrund der Tatsache, dass es drei bis vier Tage dauert, um ein Lebensmittel aus Ihrem System zu entfernen, einige Ihrer Lebensmittelreaktionen entlarven und somit Lebensmittel vermeiden können, die als versteckte Allergene gewirkt haben.
- Wegen der Kreuzreaktivität in Nahrungsmittelfamilien müssen Sie Nahrungsmittelfamilien gemeinsam isolieren. Da z. B. sowohl Weizen als auch Gerste zur Familie der Getreide gehören, würden Sie nicht am Montag Weizen und am Dienstag Gerste essen. Stattdessen würden Sie am Montag Lebensmittel aus der Familie der Getreide essen und erst am Freitag wieder welche zu sich nehmen.
- Es gibt Leitfäden, die Ihnen helfen, eine Rotationsdiät mit unbedenklichen Lebensmitteln festzulegen. Im Allgemeinen empfehlen die Ratgeber, dass Sie mit einigen wenigen Lebensmitteln beginnen, von denen Sie wissen, dass sie verträglich sind, diese alle vier Tage in sehr einfachen Mahlzeiten mit nur ein oder zwei Lebensmittelkombinationen essen und dann langsam beginnen, weitere Lebensmittel zu essen und zu testen.
Quelle: MCS-Überlebensleitfaden (Auszug aus o.g. Buch von Prof. Dr. Gibson)
Mehr zum Thema Rotationsdiät mit einer konkreteren Hilfestellung finden Sie z. B. auf der hier verlinkten Seite des Naturheilbundes.
URTEILE

Viele Umweltkranke hadern u. a. mit der Problematik der Beweislast. Und dem Gefühl überall auf Hürden zu stoßen. Auf der Suche nach Argumentationshilfen und Unterstützung können sich auch Berührungspunkte zu rechtlichen Themen ergeben. Das Rechtsthema ist ein umfassendes Feld und erfordert fachkompetente Beratung und Begleitung durch entsprechende Experten. Das sind wir nicht und wir leisten keinerlei medizinische oder (sozial-) rechtliche Fachberatung. Sie finden auf dieser Seite also keine vollständigen Übersichten. Aber evtl. den ein oder anderen unverbindlichen Hinweis, der Sie interessieren könnte und Ihre Recherchen unterstützt.
CFS/ME in der Rechtssprechung
Beispielhafte Urteile (Unverbindliche Auswahl – keine vollständige Übersicht! Diese Hinweise stellen keine Rechtsberatung dar; bei einem entsprechenden Bedarf wenden Sie sich bitte an einen kompetenten Berater des jeweiligen Fachbereiches):
Urteile (2022): Alternative Arzneimittel als Krankenkassen-Leistung für CFS-Kranke
- Krankenkassen müssen in bestimmten Fällen die Kostenübernahme auch von alternativen Arzneimitteln bewilligen (im vorliegenden Urteil Vitamin D). Das geht aus Beschlüssen des Landessozialgerichts Niedersachsen-Celle hervor. Das Gericht stützte sich auf die Stellungnahme eines Sachverständigen, wonach für das CFS keine Standard-Therapien zur Verfügung stehen. Das LSG hat die Kasse vorläufig zur Leistung verpflichtet. Auch wenn die Leistungsvoraussetzungen der evidenzbasierten Medizin nicht erfüllt seien, müsse die Kasse die Präparate im Ausnahmefall einer schweren Erkrankung übernehmen.
- Quelle: SZ-Artikel https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/krankheiten-celle-mehr-kassenleistungen-bei-chronischem-fatigue-syndrom-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-221121-99-599202
- In zwei aktuellen Beschlüssen hat das Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen (LSG) die Versorgungssituation von CFS-Patienten beleuchtet und eine gegenüber der bisherigen Versorgung erweiterte Leistungspflicht der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) bejaht.
- Beschluss vom 29. September 2022, L 4 KR 230/22 B ER,
- Beschluss vom 14. Oktober 2022, L 4 KR 373/22 B ER
- Die Beschlüsse sind jeweils hier zur Einsicht verlinkt: https://landessozialgericht.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/kassenleistungen-bei-chronischer-mudigkeit-217174.html
EHS in der Rechtssprechung
Beispielhafte Urteile (Unverbindliche Auswahl – keine vollständige Übersicht! Diese Hinweise stellen keine Rechtsberatung dar; bei einem entsprechenden Bedarf wenden Sie sich bitte an einen kompetenten Berater des jeweiligen Fachbereiches):
Verbrauchszähler (Smartmeter): Beim Thema Rechtsanspruch auf den Schutz vor unnötigen Funkbelastungen sind wir in Deutschland im Gegensatz zu Frankreich noch in der Steinzeit. Die Gerichte in Frankreich und Belgien lassen Elektrohypersensible, die unter Smart Metern leiden, nicht mehr im Stich. Neue Urteile zu Verbrauchszählern schützen Elektrosensible: mehr siehe diagnose:funk https://www.diagnose-funk.org/aktuelles/artikel-archiv/detail?newsid=2013
Mobilfunkstrahlung: Abschirmung von Elektrosmog steuerlich absetzbar
Nach dem Urteil des FG Köln können Kosten für die Abschirmung einer Eigentumswohnung vor Hochfrequenzimmissionen als außergewöhnliche Belastungen bei der EKST abgezogen werden. Rechtsindex-Artikel zum Urteil vom 08.03.2012 – 10 K 290/11 des Finanzgerichtes Köln
MCS in der Rechtssprechung
Beispielhafte Urteile (Unverbindliche Auswahl – keine vollständige Übersicht! Diese Hinweise stellen keine Rechtsberatung dar; bei einem entsprechenden Bedarf wenden Sie sich bitte an einen kompetenten Berater des jeweiligen Fachbereiches):
Beruf
Urteil (1996): Klageverfahren einer Lehrerin wegen unerwünschter Versetzung in den Ruhestand mangels Dienstfähigkeit – Chemikalienunverträglichkeit
- Für die Bejahung der Dienstfähigkeit ist nicht Voraussetzung, dass der Beamte uneingeschränkt seinem statusrechtlichen Amt (hier: Gymnasiallehrerin im Amt einer Studienrätin) entsprechend verwendungsfähig ist.
- Vielmehr ist der Beamte (weiterhin) dienstfähig, wenn bei der Beschäftigungsbehörde (hier: Freistaat Bayern) ein Dienstposten zur Verfügung steht, der seinem statusrechtlichen Amt zugeordnet werden kann und gesundheitlich für ihn auch geeignet ist. (Rn. 80) (redaktioneller Leitsatz)
- Bei einer möglichen Dienstunfähigkeit auf Grund einer Chemikalienunverträglichkeit einer Lehrerin muss der Dienstherr die für ihren Einsatz in Betracht kommenden Schulen konkret und nachvollziehbar überprüfen. (Rn. 81 – 88) (redaktioneller Leitsatz)
- Die „Suchpflicht“ nach einer anderweitigen Verwendungsmöglichkeit erstreckt sich auch auf eine Tätigkeit der Lehrerin außerhalb des Gymnasialbereichs. (Rn. 94) (redaktioneller Leitsatz)
- VGH München, Urteil v. 28.02.2018 – 3 B 16.1996
- Quelle und weiterführende Informationen: https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/Y-300-Z-BECKRS-B-2018-N-8666?hl=true
Therapie /Ernährung
Urteil (2021): MCS-Kranke und Klage betr. Beihilfefähigkeit von Magnesium-Orotat und diesbezügliche Anerkennung als Rezepturpräparat
- Das streitgegenständliche Rezepturpräparat „Magnesium-Orotat 100g“ ist in dem vorliegenden Fall vom Gericht als sog. Präsentationsarzneimittel i.S.v. § 2 Abs. 1 Nr. 1 AMG anerkannt worden und unterliegt damit dem Beihilfegesetz.
- „Aus diesem Grund kann nicht die Rede davon sein, dass das streitgegenständliche Rezepturarzneimittel geeignet wäre, einen täglichen Bedarf „zu ersetzen“ – vielmehr ist es in der ganz spezifischen, ärztlich verordneten und verantworteten Dosierung ein Ausgleich dafür, dass die Ehefrau des Klägers gerade krankheits-bedingt nicht in der Lage ist, ihren täglichen Bedarf an lebens-notwendigen Substanzen mit üblicher Nahrung gefahrfrei zu stillen.“
- VGH München, Urteil v. 20.12.2021 – 14 B 19.1283
- Quelle und weiterführende Informationen: https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/Y-300-Z-BECKRS-B-2021-N-41403?hl=true
Urteil (2018): Private Krankenkasse unterliegt im Rechtsstreit um Erstattung der Kosten für orthomolekulare Therapie
- In Abänderung des Urteils 2-23 O 456/15 des LG Frankfurt hat das Berufungsgericht des OLG Frankfurt (7 U 103/16 am 20.12.18) die Verpflichtung einer Krankenkasse zur Erstattung der Behandlungskosten, Laborleistungen und notwendigen Präparate für die Behandlung einer multiplen Chemikalienempfindlichkeit (MCS)-Erkrankung mittels der orthomolekularen Methode bejaht.
- Bei der MCS handelt es sich um eine anerkannte Multisystemerkrankung, für die es keinen wirksamen schulmedizinischen Ansatz gibt.
- Einzig anerkannte Methode ist die orthomolekulare Therapie, deren essentieller Bestandteil auch der Einsatz von Vitaminen, Nähr- und Stärkungsmitteln sowie Nahrungsergänzungsmitteln ist.
- Nach dem jetzt vorliegenden Urteil des OLG Frankfurt darf eine Krankenkasse die Erstattung solcher alternativen Präparate nicht mit Hinweis auf das Fehlen eines physiologischen Mangelzustandes ablehnen.
- Gemäß den Ausführungen des OLG Frankfurt gilt die orthomolekulare Therapie als alternative Behandlungsmethode als medizinisch notwendige Heilbehandlung. Für die Frage, ob eine Heilbehandlung medizinisch notwendig ist, kommt es nach Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs nicht auf die Auffassung des Versicherungsnehmers oder des behandelnden Arztes an. Vielmehr ist ein objektiver Maßstab anzulegen, der durch ein Gutachten aufgezeigt werden kann.
- Nachdem das LG Frankfurt rechtsfehlerhaft auf die Einholung eines Gutachtens verzichtet hatte, wurde dies in der Berufungsinstanz nachgeholt. Die beauftragte Sachverständige, eine ausgebildete und praktizierende Schulmedizinerin, ist zu dem Ergebnis gelangt, dass es keinen schulmedizinischen Behandlungsansatz gibt, wohingegen die angewandte orthomolekulare Therapie auf einem medizinisch nachvollziehbaren Ansatz beruht und die Krankheit zumindest lindert, sodass der Ausschlusstatbestand in den Versicherungsbedingungen für Nähr- und Stärkungsmittel nicht greift.
- Das OLG hat nicht nur dem Zahlungsanspruch, sondern auch dem Feststellungsanspruch für zukünftige Erstattungsleistungen stattgegeben.
- Quelle und weiterführende Informationen:
https://www.anwalt.de/rechtstipps/kostenerstattung-fuer-orthomolekulare-therapie-durch-private-krankenversicherung_152354.html
Urteil (2010): Parfümbelastete Therapiestunde für Duftstoffallergiker nicht zumutbar
- Eine Frau mit einer schweren Duftstoffallergie und MCS hat einen Prozess gewonnen, den ihre Therapeutin gegen die kranke Frau angestrebt hatte.
- Trotz Vereinbarung, dass die Therapeutin am Tag der Behandlung duftfrei sein solle wegen der Problematik der Patientin, verwendete diese ein Parfüm.
- Die Patientin konnte das Parfüm nicht tolerieren und brach die Therapiesitzung ab. Trotzdem stellte die Therapeutin die Therapiesitzung in Rechnung und zog vor Gericht, nachdem die unter Duftstoffallergien leidende Frau sich weigerte zu zahlen.
- Amtsgericht Rheinbach (2010)
Urteil (2015): Diätverpflegung ist steuerlich absetzbar bei chronischer Stoffwechselstörung
Bei einer chronischen Stoffwechselstörung können ärztlich verordnete Vitamine und andere Mikronährstoffe als außergewöhnliche Belastungen geltend gemacht werden. Eigenglich sind Mikronährstoffe eine nicht absetzbare Diätverpflegung (Abzugsverbot nach § 33 Abs. 2 Satz 3 EStG).
Dieses Verbot gilt nicht für Arzneimittel i.S. des § 2 AMG, auch wenn die Arzneimittel im Rahmen einer Diät eingenommen würden. Aufwendungen hierfür seien vielmehr als Krankheitskosten nach § 33 Abs. 1 EStG zu berücksichtigen, wenn die Einnahme der Medikamente einer Krankheit geschuldet und die Medikation durch ärztliche Verordnung nachgewiesen sei. So ein hier nachzulesendes Urteil: BFH, Urteil vom 14. 4. 2015 – VI R 89/13 (lexetius.com/2015,1912)
Wohnen
Urteil (2003): Versprüht ein Wohnungseigentümer eigenmächtig Geruchsstoffe (Parfum) im zum Gemeinschaftseigentum gehörenden Treppenhaus, so liegt hierin eine bestimmungswidrige Nutzung des Gemeinschaftseigentums.
- In einer Wohnungseigentumsanlage mit 4 Wohnungen kam es zu Missstimmungen, als eine Wohnungseigentümerin im Hausflur Geruchsspray und Parfum versprühte und auf ihrem Balkon Duft- bzw. Rauchkerzen abbrannte.
- Die übrigen Wohnungseigentümer fanden diese Gerüche unerträglich. Eine Einigung konnte zwischen den Wohnungseigentümern nicht erzielt werden.
- Die verklagte Wohnungseigentümerin sollte es unterlassen, „Geruchsstoffe durch speziell für die Erzeugung von Gerüchen vorgesehene Vorrichtungen, wie Rauchkerzen, Geruchsverdampfer, Geruchstücher, Sprays oder Flüssigkeiten außerhalb ihrer Wohnung, also auch nicht auf ihrem Balkon und im Garten, im Haus und auf dem Grundstück des Hauses… zu verteilen“.
- OLG Düsseldorf, Az.: 3 Wx 98/03,Beschluss vom 16.05.2003
- Verlinkte Quelle und weiterführende Informationen: RA Kotz.de, Duftstoffe
Urteil (2007): Zur früheren gerichtlichen Aufhebung einer Räumungsvollstreckung wegen Erkrankung
- BUNDESGERICHTSHOF Az.: I ZB 104/06 , Beschluss vom 22.11.2007, Vorinstanzen: AG Düsseldorf, Az.: 666 M 1625/06, Entscheidung vom 20.06.2006, LG Düsseldorf, Az.: 25 T 564/06, Entscheidung vom 07.11.2006
- „Die Räumungsvollstreckung würde das Leben der Schuldnerin erheblich gefährden, gutachterlich bestätigte schwere neurotoxische Schädigung, allergische Reaktionen im Sinne einer MCS“
- Gegen diese Beurteilung eingereichte Rechtsbeschwerde hatte Erfolg. Aber auch richterlichen Verweis darauf: „….dass besonders gelagerte Einzelfälle dazu führen, dass die Räumungsvollstreckung für
einen längeren Zeitraum und – in absoluten Ausnahmefällen – auf unbest. Zeit einzustellen ist (BVerfG (Kammer), Beschl. v. 27.6.2005–1 BvR 224/05, NZM 2005, 657, 658 f.). - Verlinkte Quelle und weiterführende Informationen: dejure.org, Rechtssprechung BGH 22.11.2007 IZB104/06
Urteil (2001): Schmerzensgeld wegen Hausflur-Reinigung mit giftigen Chemikalien und unsachgemäßer Anwendung
- Eigentümer muss Mieterin Schmerzensgeld zahlen
- Verwendet ein Vermieter zur Reinigung des Hausflures eines Mietshauses einen giftigen Ölfleckenentferner und erleidet ein Mieter davon Beschwerden wie Atemnot, Kopfschmerzen, Augenbrennen, Brechreiz und Schwindel, so dass er sich veranlasst sieht, die Mietwohnung vorübergehend verlassen, kann das die Zubilligung eines – verhältnismäßig geringen – Schmerzensgeldes begründen. Das hat das Oberlandesgericht Hamm entschieden, Urteil vom 06.09.2001, – 27 U 50/01 –
- Quelle und weiterführende Informationen: https://www.kostenlose-urteile.de/OLG-Hamm_27-U-5001_Hausflur-mit-giftigen-Chemikalien-gereinigt.news1285.htm?sk=a809de87405af181b4c197c7e386aaf9
Urteil (1992): Recht zur Mietminderung von 25 % aufgrund durch Formaldehyd belasteter Raumluft
- Weist die Raumluft einer Mietwohnung ein Formaldehyd-Wert von über 0,1 ppm auf
- und kommt es dadurch zu einer Geruchsbelästigung sowie einer Gesundheitsgefahr,
- so kann dies eine Mietminderung von 25 % rechtfertigen.
- Auch wenn der Grenzwert dafür nicht ständig, aber wiederholt überschritten wird.
- Dies geht aus einer Entscheidung des Amtsgerichts Bad Säckingen hervor, Urteil vom 21.08.1992 – 1 C 191/91 –
- Verlinkte Quelle und weiterführende Informationen: Kostenlose Urteile, Amtsgericht Bad Säckingen, Urteil vom 21.08.1992 | 1 C 191/91